Krankenhaus Nord: Massive Mängel festgestellt
Rechnungshof stellt zahlreiche "Mängel" fest
Vom schon lange erwarteten Rechnungshofbericht zum Krankenhaus Nord sind nun erste Details durchgesickert. Wie die "Kronen Zeitung" am Dienstag berichtet, liste die Bauaufsicht mehr als 8.000 Mängel auf. Zudem beklagen die Prüfer offenbar, dass beim Spitalbetreiber Krankenanstaltenverbund (KAV) "kein ausreichendes Know-how" für ein derartiges Projekt gegeben gewesen sei.
Laut "Krone" umfasst der RH-Rohbericht - die Endfassung samt Stellungnahmen von Stadt und KAV ist noch nicht veröffentlicht - 170 Seiten. Darin thematisiert wird auch die Frage nach den tatsächlichen Kosten. Diese könnten bei bis zu 1,4 Mrd. Euro liegen. Der KAV ging zuletzt von knapp 1,1 Mrd. Euro aus. Außerdem hätte nach Auftreten erster großer Probleme ein Baustopp verhängt werden müssen. Und eine Inbetriebnahme des Megaspitals in Floridsdorf Ende 2018 sei "nicht gesichert", zitiert die Zeitung. Zuletzt hatte die KAV-Führung kein Datum mehr nennen wollen, wann die ersten Patienten im Neubau behandelt werden sollen - nur soviel: "Das Ziel ist, dass die Betriebsbereitschaft 2018 gegeben ist."
Frauenberger: "Ja, es gab Fehlentscheidungen"
Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ) ging am Vormittag im Zuge der laufenden Budgetdebatte im Gemeinderat, als ihr Ressort Gesundheit und Soziales an der Reihe war, bereits kurz auf die publik gewordenen Punkte ein. Sie betonte, dass bereits mit ihrem Amtsantritt (Ende Jänner, Anm.) klar gewesen sei, dass ein Bericht der Prüfinstitution anstehe. "Wir wussten schon, dass dieses Haus teurer werden und dass es länger brauchen wird", räumte Frauenberger ein: "Ja, es gab Fehlentscheidungen in der Vergangenheit."