Marx Halle: Neue Nutzung steht fest
Wie geht es mit der früheren Rinderhalle im Wiener Stadtteil St. Marx weiter? Auf diese Frage gibt es nun nach langwierigem Vorlauf eine Antwort: Die riesige "Marx Halle" wird künftig als Mischung aus Konzert- und Kulturlocation, Gastrobereich und Co-Working-Space mit Fokus auf Start-ups bespielt. Das "Globe Theater" kann als fixe Einrichtung bleiben. Die Umbauten sollen im Sommer starten.
Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (SPÖ) präsentierte am Mittwoch das Konzept für die denkmalgeschützte Halle am ehemaligen Schlachthof St. Marx in Erdberg. Seit Beginn 2017 lief die Suche nach den besten Ideen, zuletzt verblieben drei Bewerber. Wobei die Kür des Siegers durchaus als kleine Überraschung gelten darf: Denn die Hey-U Mediagroup mit Geschäftsführer Herwig Ursin gewann letztendlich die Ausschreibung.
Einigermaßen bemerkenswert ist das deshalb, da die Stadt eigentlich seinen ursprünglichen Zwischennutzungsvertrag auslaufen lassen wollte, sich im vergangenen Juni aber entschloss, noch einmal bis Ende 2017 zu verlängern. Ursin hatte am Areal nämlich schon in den vergangenen Jahren Konzerte, Designmärkte, Streetfood-Festivals oder Messen veranstaltet. Nun ist Hey-U sogar für die langfristige Nutzung der Halle federführend.
Zuerst wird renoviert
Die konkrete Aufsplittung des 20.000 Quadratmeter großen überdachten Bereichs steht noch aus. Ein paar Eckpunkte wurden aber bereits fixiert. So soll in den Frontbereich der Halle ein Gastronomie- und Marktzone einziehen. Damit will Ursin schon im Herbst fertig sein. Zuvor müssen freilich noch Renovierungsarbeiten und Versicherungsangelegenheiten nach dem Brand im vorigen Sommer erledigt werden.
Schrittweise soll es dann mit der Etablierung der Co-Working-Bereiche und des in etwa 6.000 Quadratmeter großen Veranstaltungsbereichs weitergehen. Konzerte sollen weiterhin am Standort stattfinden, sagte Ursin der APA. Die "vienna contemporary" könne den Standort weiterhin nutzen, und das derzeit wegen der Brandschäden nach wie vor geschlossene "Globe" werde ebenfalls in St. Marx bleiben.
Kein Start-up-Zentrum
Vom ursprünglichen Plan, vor allem Start-ups in die Rinderhalle anzusiedeln, ist man somit wieder abgekommen. Um den Nutzungsmix zu ermöglichen, wird die Halle innen mit flexiblen Bauelementen in unterschiedliche modulare Bereiche gegliedert. Mit dem Bau beginnen will Ursin noch im Sommer, komplett abgeschlossen soll es in rund zwei Jahren sein.
Das Grundstück samt Gebäude bleibt jedoch im Eigentum der Stadt bzw. der Wien-Holding. Ursin hat lediglich das Baurecht erworben - und zwar für 67 Jahre, erklärten Wien-Holding-Geschäftsführerin Sigrid Oblak und Gerhard Hirczi, Chef der Wirtschaftsagentur. Damit kann er als eine Art Generalpächter die Halle entwickeln, wobei das Nutzungskonzept vertraglich festgeschrieben ist. Setzt Hey-U also einen der versprochenen Zweige nicht um, sind Pönalen vorgesehen. Rund 20 Mio. Euro will der neue alte Veranstalter für das Areal in die Hand nehmen. (apa/red)