So wird die Rückkehrhilfe in Wien angenommen
Es sind vor allem familiäre Gründe, aber auch die fehlende Perspektive in Österreich, die Asylwerber dazu bewegen in die alte Heimat zurückzukehren. Geld spiele eine untergeordnete Rolle, meint dazu Caritas Wien Generalsekretär Klaus Schwertner am Montag auf W24-Nachfrage.
In der Mariannengasse im 9. Bezirk befindet sich die Rückkehrhilfe der Caritas Wien. Vergangenes Jahr wurden dort rund 1.300 Menschen beraten und gut 430 von der Rückkehrhilfe begleitet. Neben der Caritas organisiert auch der „Verein Menschenrechte Österreich“ (VMÖ) eine Rückkehrerberatung im Auftrag des Staates. Beim VMÖ ist die Zahl der Beratungsgespräche im vergangenen Jahr österreichweit von knapp 18.400 auf über 21.000 angestiegen. Bei der Ausreise unterstützt wurden fast 2.600 Menschen – etwas weniger als noch 2016.
Für 2018 rechnet man bei Caritas und VMÖ - nicht zuletzt wegen der seit kurzem geltenden verpflichtenden Rückkehrberatung - mit mehr Klienten. Auch könnten sich viele zu erwartende negative Asylbescheide dazuführen, dass 2018 wieder mehr Asylwerber Wien und Österreich verlassen wollen. Am Donnerstag will das Innenministerium die endgültigen Zahlen in Sachen freiwilliger Rückkehrer und sogenannter "zwangsweiser Außerlandesbringungen" präsentieren. Diese dürften deutlich angestiegen sein, lag man im August schon bei gut 4.600 Fällen – also so vielen wie im gesamten Jahr 2016.