Döbling: Ära Tiller endet nach 40 Jahren
40 Jahre lang war ÖVP-Urgestein Adolf Tiller Bezirkschef in Wien-Döbling. Am heutigen Mittwoch endet seine Ära: Tiller übergibt das Amt an seinen bisherigen Stellvertreter Daniel Resch. Der 34-Jährige wird in einer Sitzung der Bezirksvertretung am Abend zum neuen Bezirksvorsteher gewählt.
Tiller stand vier Jahrzehnte an der Spitze des 19. Bezirks. Am 6. Dezember 1978 wurde er als Döbling-Chef angelobt. Beim vorangegangenen Urnengang war es ihm gelungen, den Bezirk der SPÖ abspenstig zu machen. Seither ist der 19. fixe ÖVP-Hochburg. Für seinen Abgang hatte Tiller im Vorfeld u.a. sein Alter ins Treffen geführt. Außerdem brauche sein Nachfolger genügend Zeit, um sich vor der für 2020 geplanten Wien-Wahl im Bezirk einen Namen zu machen. Bezirksparteichef wolle er aber bleiben, wie Tiller damals angekündigte.
Resch war Tillers Wunschnachfolger. Der Unternehmer kandidierte bei der Wien-Wahl 2015 zum ersten Mal für die ÖVP, 2016 wurde er zum Bezirksvorsteher-Stellvertreter gewählt.
Kurz vor seinem Rückzug musste Tiller noch eine berufliche Niederlage hinnehmen: Ab kommenden Sommer wird in Döbling gegen seinen Willen die Parkraumbewirtschaftung so gut wie flächendeckend eingeführt. Die SPÖ und die Grünen brachten Ende September einen entsprechenden Antrag mit den Stimmen der NEOS und Teilen der ÖVP durch. Auch Resch zog mit. (apa)