Schließen
Black Friday in Wien Black Friday in Wien
Wirtschaft

Black Friday in Wien

"Da dringt man wirklich in die Psyche des Konsumenten ein".
Christoph Schütz
Freitag, 23. November 2018
Verfasst am 23.11.2018 von Christoph Schütz

In der Lugnercity jagen Schnäppchenjäger und Jägerinnen ihren Produkten hinterher. Denn heute ist "Black Friday" mit Rabatten bis -90%. Aber Achtung, viele davon seien Scheinrabatte, die von Fantasiepreisen abgezogen würden. Das sagt der Verein für Konsumenteninformation, kurz VKI. Das Schnäppchen-Event kommt ursprünglich aus dem stationären Handel in den USA und ist möglicherweise ein Relikt des großen Börsencrashs von 1929. Am schwarzen Freitag damals haben alle noch schnell eingekauft, bevor ihr Geld wertlos wurde. Seit 2007 gibt es den Black Friday auch in Deutschland und seit 2014 im Österreichischen Handel.

Für Geschäftsbetreiber ist es eine gute Gelegenheit, ihre Ladenhüter zu verscherbeln, um Platz zu machen für die Weihnachtsprodukte. 230 Millionen Euro geben die Österreicher rund um den Black Friday aus, schätzt der Handelsverband. Laut Wirtschaftskammer sind es vor allem Elektrogeräte und Unterhaltungselektronik, Textilien, Schuhe, Kosmetik
und Haushaltsgeräte.

Der Experte Walter Hager vom VKI rät Konsumenten, nicht dem Kaufrausch zu verfallen und wahllos einzukaufen - lieber sich Zeit lassen, abwägen und Preise vergleichen. Auch wenn Herr Hager als Konsument selbst schon in die Schnäppchenfalle getreten ist, versucht er privat dem weihnachtlichen Konsumzwang entgegenzusteuern. Deshalb schenken er und seine Familie einander nichts.

Zeitgleich zum großen Shopping-Event, das noch bis einschließlich Montag mit Aktionen lockt, läuft ein neuer Dokumentarfilm im österreichischen Kino. "Welcome to Sodom" zeigt, was mit nicht mehr benötigten Blackfriday-Artikeln passieren kann - die landen zum Teil im afrikanischen Ghana - als Elektromüll.

(toph)