U2/U5 Linienkreuz: Verzögerung um bis zu 1 Jahr
Der Bau des neuen U-Bahn-Linienkreuzes U2/U5 kommt ins Stocken: Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer kündigte am Freitag Verzögerungen von neun Monaten bis zu einem Jahr an. Als Grund nannte Steinbauer "inakzeptable Angebote" von Baufirmen im Zuge einer Ausschreibung.
Ausschreibungsergebnisse "von der Höhe her nicht plausibel"
Konkret geht es um ein großes Leistungspaket für den Bau der neuen U5-Strecke zwischen Frankhplatz und der neuen Knotenstation Rathaus. "Wir wissen nach 30 Jahren Erfahrung schon recht gut, was ein Meter Tunnel kosten sollte", erklärte der Unternehmenschef. Für die genannte Ausschreibung seien die Ergebnisse "von der Höhe her nicht plausibel und vertretbar" gewesen. Deshalb habe man sich entschieden, hier eine Neuausschreibung mit etwas geänderten Rahmenbedingungen und damit mehr Verhandlungsspielraum durchzuführen.
Hohe Preise wegen Hochkonjunktur in Baubranche
Durch die Hochkonjunktur in der Baubranche hätten Bauherren derzeit österreichweit mit hohen Preisen zu kämpfen, versicherte Steinbauer. Um wieviel zu teuer die gelegten Angebote aus Wiener-Linien-Sicht waren, wollte er freilich nicht verraten: "Hier Summen zu nennen, wäre so, als würde beim Pokern einer die Karten auf den Tisch legen." Um welche Firmen es geht, blieb ebenso ein Geheimnis. Fest steht, dass es bei den Aufträgen um Beträge von mehreren Hundert Millionen Euro geht.
Auswirkungen auf U2-Teilsperre
Die Bauverzögerung für die neuen U2/U5-Strecken wirkt sich auch auf die geplante zweijährige U2-Teilsperre zwischen Schottentor und Karlsplatz aus. Sie war eigentlich ab dem Sommer 2019 geplant, wird durch die Verschiebungen nun aber erst im Laufe des Jahres 2020 beginnen, stellte Steinbauer in Aussicht. Wann genau, steht noch nicht fest.
U2- und U4-Teilsperren nun nicht zeitgleich
Wobei Steinbauer der späteren Sperre durchaus positive Aspekte abgewinnen konnte. Denn das U2-Stück muss nun nicht zeitgleich mit der U4 eingestellt werden, die fix im Juli und August kommenden Jahres nicht zwischen Karlsplatz und Längenfeldgasse fährt.
Arbeiten bei Station Pilgramgasse gehen weiter
Die Station Pilgramgasse wird schon ab Februar etwa ein Jahr lang nicht eingehalten. Grund sind große Umbauarbeiten, die nötig sind, weil hier die verlängerte U2 die U4 kreuzen wird. Diese Arbeiten würden ungeachtet der Gesamtverzögerungen weiter laufen - ebenso wie diverse Vorarbeiten entlang den neuen Trassen von U2 und U5, hieß es. (apa)
Bild: YF Architekten und Franz&Sue