Weihnachten: Run auf Wien immer größer
Die Vorweihnachtszeit ist ein bedeutender Faktor für die Wiener Wirtschaft. Darauf machten Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und der Präsident der Wiener Wirtschaftskammer, Walter Ruck, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag aufmerksam. "Weihnachten in Wien ist nicht nur für die Wiener attraktiv, sondern in zunehmendem Maße auch für die Touristen", sagte Ruck.
Vor zehn Jahren verbuchten die Wiener Hotels rund 880.000 Nächtigungen im Dezember. Diese Zahl stieg seither laufend an, berichtete Ruck. Im vergangenen Jahr waren es bereits 1,4 Mio. Nächtigungen, was einer Steigerung von knapp 60 Prozent entspricht.
Auch für den Einzelhandel sei Weihnachten "ein Umsatzturbo". Für manche Branchen, wie Juweliere und Spielwarenhändler, sei das Weihnachtsgeschäft gleichbedeutend mit einem 13. Monat im Geschäftsjahr. Rund 350 Mio. Euro geben die Wiener pro Jahr für Weihnachtsgeschenke im Einzelhandel aus.
Ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor seien auch die Weihnachtsmärkte, betonte der Wirtschaftskammer-Präsident. Pro Jahr würden sie von rund 8 Mio. Menschen besucht. Der größte Christkindlmarkt, jener am Rathausplatz, eröffnet heuer am 16. November. Im vergangenen Jahr zählte er 3,5 Mio. Besucher.
Seit es den Christkindlmarkt vor dem Wiener Rathaus gibt - er wurde 1986 zum ersten Mal in der heutigen Form veranstaltet - hätten sich die Gästenächtigungen im November verdreifacht und im Dezember vervierfacht, berichtete Ludwig. November und Dezember, die früher traditionell touristisch schwache Monate gewesen seien, zählten mittlerweile neben dem Sommer zur stärksten touristischen Zeit.
Zum Erscheinungsbild des Christkindlmarkts zählte viele Jahre der beliebte Herzerlbaum. Seit zwei Jahren sind die Herz-Lampions wegen eines Rechtsstreits zwischen den langjährigen Organisatoren des "Adventzaubers" am Rathausplatz und dem Stadt Wien Marketing, das die Gestaltung 2016 übernahm, nicht mehr Teil der Baumdekoration. Ob es die Beleuchtung heuer wieder geben wird, ließ Ludwig offen: "Lassen Sie sich überraschen, die Adventzeit hat ja noch nicht begonnen", sagte er. Er habe jedenfalls wie viele Wiener einen "emotional starken Bezug" zum Herzerlbaum, versicherte er.
Im Anschluss an die Pressekonferenz wurde die Weihnachtsbeleuchtung auf der Kärntner Straße probeweise aufgedreht. Am 17. November, dem Tag, an dem auch der Christbaum am Rathausplatz feierlich illuminiert wird, werden dann alle Weihnachtsbeleuchtungen der Wiener Einkaufsstraßen gleichzeitig eingeschaltet. (APA/Red)
Bild: Christian Jobst/PID