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Ärztekammer schlägt Alarm! Ärztekammer schlägt Alarm!
Gesundheit

Ärztekammer schlägt Alarm!

Mehr als die Hälfte der niedergelassenen Ärzte in Wien geht in den nächsten 10 Jahren in Pension. Kammer fordert bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte und einen politischen Gipfel.
Michael Fahrner-Glatz
Dienstag, 18. Dezember 2018
Verfasst am 18.12.2018 von Michael Fahrner-Glatz

Die Ärztekammer schlägt Alarm! Neueste Zahlen bestätigen das wovor die Kammer schon länger warnt. Österreichweit gehen in den nächsten 10 Jahren fast 9.000 Ärzte in Pension. Allein in Wien sind es rund 2.750. Das ist mehr als die Hälfte der aktuell niedergelassenen Ärzte - die Lage verschärft sich diesen Zahlen zu Folge also deutlich. Vizepräsident der Ärztekammer Johannes Steinhart fordert deshalb bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte und einen politischen Gipfel.

938 Ärzte werden jährlich gebraucht

Die Standesvertretung hat die Altersstatistik (Stand Dezember 2018) aller 18.287 niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte ausgewertet. In zehn Jahren werden demnach 48 Prozent aller niedergelassenen Ärzte das Pensionsalter erreicht haben. Den mittelfristigen jährlichen Nachbesetzungsbedarf hat die Ärztekammer mit 938 Ärzten errechnet. Das sei aber nur jene Zahl, die zur Aufrechterhaltung des Status Quo in fünf Jahren benötigt werde, um die pensionsbedingten Abgänge zu kompensieren.

Bevölkerung wächst und wird älter

Allerdings sein man weit davon entfernt, diesen Bedarf decken zu können, meinte Steinhart in einer Pressekonferenz. 2017 gab es zwar an den öffentlichen Universitäten 1.665 Medizin-Absolventen, aber nur rund 40 Prozent davon werden in Österreich als Ärzte arbeiten. Verschärfend komme noch hinzu, dass der Ärztebedarf steigen werde, weil die Bevölkerung wachse und älter und somit auch betreuungsintensiver werde. (apa/migl)