EU-Afrika-Forum in Wien
Migration war zwar nicht offizielles Thema bei dem EU-Afrika-Forum am Dienstag in Wien, kam aber dennoch immer wieder zur Sprache. Der Kommissionsvorsitzende der Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki Mahamat, kritisierte auf einer Pressekonferenz u.a. mit Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), dass das Thema alle Diskussionen zu Afrika überlagere.
Das Thema ziehe "sich wie ein roter Faden durch alle Diskussionen" und manipuliere sie zum Teil auch, sagte er. "Wir dürfen keine fixe Idee daraus machen", forderte er.
Die afrikanische Jugend wolle den Kontinent nicht verlassen, aber es gebe eben Rahmenbedingungen wie Konflikte oder Naturkatastrophen, die sie dazu bringen würden. Daher müsse im Vorfeld etwas getan werden, um die Rahmenbedingungen zu verbessern, etwa indem Arbeitsplätze geschaffen würden, so der frühere tschadische Regierungschef.
"Migration war nicht das große Thema bei diesem Forum", sagte Bundeskanzler Kurz vor Journalisten. Die Bekämpfung illegaler Migration sei zwar wichtig, aber es gebe neben Migration "noch andere Themen".
Die afrikanisch-europäische Partnerschaft sei bereits zu einer "sehr fruchtbaren" geworden, "mit vielen Perspektiven", betonte Mahamat. Doch dürfe man sich nicht "von anderen Phänomenen ablenken lassen", sagte er, ohne das Thema Flucht und Asyl explizit zu erwähnen. (APA/Red)