Café Drechsler sperrt zu
Das stadtbekannte Wiener Cafe Drechsler am Naschmarkt sperrt mit 25. März zu, berichtet der "Kurier" (online). "Nach elf Jahren ist es genug, ich will mich auf das Hotel konzentrieren", wird der Geschäftsführer und 20-Prozent-Eigentümer Manfred Stallmajer, der auch Hotelier ist, im Bericht zitiert. Der Unternehmer macht auch behördliche Auflagen dafür verantwortlich, dass er das Handtuch wirft.
Denn ein weiterer Grund für die Schließung ist laut dem Bericht, dass Stallmajer nie sein ursprüngliches Konzept durchsetzen haben können. Er wollte gerne sechs Tage die Woche 24 Stunden lang offen halten: "In anderen Metropolen geht das, aber in Wien sind uns behördlich Grenzen gesetzt worden. So mussten wir ja dann eine Sperrstunde einhalten. Das, was wir eigentlich wollten, ist also nie aufgegangen."
Gegründet wurde das Kaffeehaus im sechsten Bezirk im Jahr 1919 von Engelbert Drechsler - mit dem Ursprungsnamen "An der Wien", der später in "Drechsler" geändert wurde. Bis 2005 war der gleichnamige Enkel der Gründers Eigentümer des Lokals. Derzeit gehört es zu einem Fünftel Stallmajer und zu vier Fünfteln der Maculan Vermögensverwaltungs-Gesellschaft m.b.H., wie aus dem Firmencompass hervorgeht. Demzufolge werden 15 Menschen beschäftigt. "Der Abschied fällt uns allen schwer, aber die Entscheidung ist getroffen", sagt Stallmajer dem "Kurier".
Das Mietobjekt wird laut Zeitung vertragsgemäß inklusive der Marke Cafe Drechsler an den Vermieter zurückgegeben. Ob es bereits Interessenten für die Immobilie gibt, ist noch nicht bekannt. (APA/red)