Rebell und Poet: Konstantin Wecker im Talk
Einen Herdplattenanfasser nennt er sich selbst - weil er immer alles ausprobieren muss. Und einen Flussmenschen. Weil er in München an der Isar aufgewachsen ist, deren stetes Strömen ihn als Kind inspirierte. Liedermacher Konstantin Wecker tritt am Wochenende im Hotel Savoyen und im Volkstheater auf.
Sein jüngstes Album charakterisiert in drei Worten sein Leben: "Poesie und Widerstand." Der Titel sei Programm, sagt er. "Was hat Poesie mit Widerstand zu tun? Die Poesie ist schon Widerstand." Zeitlebens hat er sich gegen Krieg und rechte Umtriebe engagiert. "Lasst uns das Bunte bewahren", mahnt er.
Wecker heimste viele Preise ein, darunter die Medaille "München leuchtet", den Kurt-Tucholsky-Preis und mit Eugen Drewermann den Erich-Fromm-Preis. An die 600 Lieder, Filmmusiken und Musicals hat er geschrieben. Daraus hat er für das neue Album ausgewählt, Songs neu eingespielt und interpretiert. "Was genau anders ist, kann ich selbst nicht sagen." Vielleicht klingen die Lieder etwas klarer, weicher. Er sehe mit dem Alter vieles milder - und zärtlicher, sagt er über sich.
Rebell und Poet
Er gilt als Rebell, Schreck des Bürgertums, Anarchist, Poet, Lyriker - und er gefällt sich auch ein bisschen als Philosoph. "Das Leben jedes einzelnen Menschen ist ein Unikat wie jeder Wassertropfen anders ist als der andere", sagt er. Jedes Leben sei spannend genug für eine Biografie - wenngleich doch eher die der Prominenten gelesen würden.
Er selbst hat zu seinem 70. Geburtstag gleich eine neue Biografie herausgebracht, die dritte: "Das ganze schrecklich schöne Leben". Ausgespart haben er und seine beiden Ko-Autoren und Weggefährten nichts, weder Kokainsucht noch Auftritte in Sexfilmchen der 70er Jahre wie "Unterm Dirndl wird gejodelt". (apa/sal)
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