3. Piste: Flughafen wartet auf Rechtssicherheit
Nach dem Etappensieg des Flughafens Wien bei der 3. Piste durch ein grünes Licht vom Bundesverwaltungsgericht bleibt vorerst alles beim Alten. "Es wäre von niemanden zu verantworten Investitionen zu tätigen, bevor Rechtssicherheit besteht", sagte heute Flughafen-Chef Günther Ofner im "Ö1-Morgenjournal" mit Verweis auf die Möglichkeit für Gegner der Piste, noch zum Höchstgericht zu gehen.
Und dieser Gang ist durchaus möglich, wie Greenpeace-Experte Adam Pawloff heute im "Morgenjournal" sagte. Greenpeace habe zwar keine Parteienstellung, man werde aber entsprechende Initiativen unterstützen. Er sieht die Auflagen, die das Bundesverwaltungsgericht dem Flughafen auferlegt hat, äußerst kritisch. Diese seien nicht mehr als "ein Tropen auf dem heißen Stein". Ofner sieht dies anders, er spricht von einer "massiven Verschärfung" die "hohe zusätzliche Aufwendungen" nach sich ziehen werde.
Trotz all der Unsicherheit hat es gestern zahlreiche positive Reaktionen von Regierung, Wirtschaft und Arbeitnehmervertretern zu dem Entscheid des Bundesverwaltungsgerichtes gegeben, die auch heute andauerten. So meinte Fritz Pöltl von der FCG, dass damit eine "Stärkung der heimischen Wertschöpfung unter strengen Umweltauflagen möglich ist". Und SPÖ-Tourismussprecher Max Unterrainer hielt fest, dass "der positive Effekt für die Tourismuswirtschaft und den Arbeitsmarkt durch eine 3. Piste auf der Hand liegt".
Weit weniger rosig sieht das die Bürgerinitiative "Liesing gegen Fluglärm und die 3. Piste". "Wenn Bau- und Fluglobby gezielt arbeiten, kann selbst ein Bundesgericht schon mal seine Einschätzung ändern. (...) Mit dem Bau der 3. Piste schaffen wir eine 'Flugautobahn' mitten durch dicht besiedeltes Gebiet. Also die Wiener Variante des Verkehrsproblems aus Tirol", kritisiert die Initiative. (APA/Red)