Flughafen: Die 3. Piste ist fix
Die Wirtschaft jubelt, Umweltschützer und Anrainer sind entsetzt: Das Bundesverwaltungsgericht (BVwG) genehmigt den Bau der umstrittenen 3. Piste am Flughafen Wien. Vorausgegangen war ein Urteil des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) vom Juni des Vorjahres, wonach die Ablehnung der 3. Piste durch das BVwG falsch und zum Teil willkürlich gewesen sei und das BVwG die Sachlage nochmals zu prüfen habe.
Die Ablehnung der 3. Piste mit Verweis auf den Umweltschutz hatte damals für breite Kritik der großen Parteien sowie der Miteigentümer des Flughafens, die Länder Niederösterreich und Wien, und von Wirtschaftsvertretern gesorgt. Die Grünen und Umweltschutzorganisationen begrüßten damals den Stopp mit Verweis auf die Klimaziele von Paris, zu denen sich auch Österreich bekannt hatte.
Die Flughafen Wien AG begrüßte erwartungsgemäß die Entscheidung. "Damit wird ein zukunftsweisender Schritt zur Stärkung des Wirtschafts- und Tourismusstandortes Österreich gesetzt und dem Luftfahrtstandort Wien eine attraktive Wachstumsperspektive gegeben", so der Flughafen in einer ersten Reaktion. Gleichzeitig spricht die Flughafenleitung von "umfangreichen Auflagen", die nun einmal geprüft werden müssten. (APA/Red)
Wiens Bürgermeister Michael Häupl hatte sich zuletzt immer wieder dafür ausgesprochen. "Wir werden die 3. Piste noch bitter brauchen", erklärte Häupl in einem Interview gegenüber dem ORF. Auch Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner galt seit jeher als Befürworterin der neuen Piste. Im Zuge des Bevölkerungszuwachses sei die Piste nötig, gab sich die SPÖ-Seite der Stadtregierung einmütig. Die Grünen stehen der dritten Piste skeptisch gegenüber. (APA/hh)