Mehrstufenklassen: Wie geht es weiter?
Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es das Modell der Mehrstufenklassen in Wien. Derzeit werden 108 Klassen in den Volksschulen als Mehrstufenklassen geführt. 6- bis 10-Jährige sitzen dabei gemeinsam in einer Klasse. Vielfalt und Unterschiedlichkeit werden als Chance gesehen. Lernpläne individuell auf das jeweilige Kind und seine Stärken und Schwächen abgestimmt. Vor allem bei besser gebildeten Eltern ist dies Schulform in Wien sehr beliebt. Es gibt meistens mindestens doppelt so viele Interessenten, wie schlussendlich aufgenommen werden können, heißt es aus mehreren Schulen.
Weil seit der letzten Bildungsreform die Mehrstufenklassen NICHT mehr als Schulversuch geführt werden, befürchten viele, dass finanzielle Mittel gestrichen werden könnten. Derzeit kümmern sich eine Vollzeitlehrkraft, im Falle der Integrationsklassen ein Sonderpädagoge - und eine 11 Stunden-Lehrkraft um die Kinder.
Eine erste Entwarnung kommt dazu im W24-Interview vom Wiener Stadschulratspräsidentin Heinrich Himmer: „Wir werden es uns leisten müssen und wollen das auch“. Eine langfristige Finanzierung der Mehrstufenklassen oder gar ein Ausbau ist aber angesichts steigender Schülerzahlen ohne Hilfe vom Bund aber kaum möglich. Himmer gibt sich dennoch optimistisch. Kinder, Lehrkräfte und Eltern wollen jedenfalls für ihre Mehrstufenklassen kämpfen – beim Festzug am Freitag in der Innenstadt werden an die 2.000 Teilnehmer erwartet. (vk)