Mieten: Kein Ende der Teuerung in Sicht
Wohnraum ist in Wien nach wie vor ein knappes Gut. Die Suchanfragen übersteigen das Angebot - trotz hoher Bautätigkeit - immer noch bei weitem. Das wirkt sich auch auf die Preise aus. "Faktum ist, dass es einen Nachfrageüberhang gibt", sagte der Chef des Immobilienkonzerns Buwog, Daniel Riedl. Für die nächsten Jahre erwartet er eine weitere - wenn auch moderatere - Verteuerung.
"Ich rechne mit einer Preissteigerung in Höhe der Inflation oder etwas darüber - nicht mehr mit 5 bis 10 Prozent wie in den vergangenen Jahren", so Riedl. Heuer im Jänner betrug die Inflationsrate in Österreich 1,8 Prozent - im Dezember waren es noch 2,2 Prozent. In durchschnittlichen Lagen könnten die Immobilienpreise um 2,75 bis 3 Prozent anziehen, in guten Lagen um 3 bis 3,5 Prozent, schätzt man bei EHL Immobilien.
Vor fünf Jahren kosteten beispielsweise die Grundstücke am neuen Hauptbahnhof noch unter 400 Euro pro Quadratmeter, mittlerweile liegen sie bei 1.800 bis 2.000 Euro. Das schlug sich auch auf die Verkaufspreise nieder: Vor zwei Jahren betrug der Quadratmeterpreis noch etwa 3.600 Euro - "jetzt sehen Sie dort Preise jenseits der 5.000 Euro", berichtete Andreas Holler, der in der Buwog Group als Geschäftsführer für das Development in Österreich zuständig ist. Bei den Grundstücken finde man jetzt "kaum etwas unter 1.000 Euro" pro Quadratmeter.
"Als Bauträger folgen wir der Brieftasche unserer Kunden", so Buwog-Group-Chef Riedl. Die Preise am Hauptbahnhof sieht er die 6.000 Euro pro Quadratmeter überschreiten. "Unsere Kunden werden sich das nicht leisten können, deshalb werden wir in der Seestadt (Aspern, Anm.) weiterbauen", kündigte er an. Dort könne man noch um 3.000 bis 4.000 Euro anbieten, so wie bisher am Hauptbahnhof. Der Druck am Wohnungsmarkt werde also weiterhin nicht nachlassen, ist Riedl überzeugt. (APA/Red)
Bild: BUWOG / Wolfgang Thaler