Deutschklassen: Wien gegen Segregation
Die geplanten getrennten Deutschklassen sorgen vielerorts für Kritik. Der Wiener Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky spricht sich strikt dagegen aus: „Wir bleiben bei der Ablehnung von getrennten Klassen und möchten statt dessen eine andere, wirksamere und vor allem besser umsetzbare Möglichkeit vorschlagen“, so Czernohorszky.
„Das Ziel muss sein, dass Kinder möglichst rasch Deutsch lernen. Wichtig wäre es daher, die bestehende Sprachförderung in Kleingruppen auszubauen. Für eine optimale Sprachförderung brauchen Wiener Schulen in etwa doppelt so viele Personen, wie derzeit vom Ministerium vorgesehen sind. Das heißt, in Wien sind mindestens 400 SprachlehrerInnen notwendig!“
Die Schulautonome sei dabei sehr wichtig, so der Stadtrat: „Wichtig ist es, dass die Schulstandorte eigenständig entscheiden können, wie sie die Sprachförderung organisieren. Dazu muss es entsprechende flexible Lösungen vom Ministerium geben.“ Genau deshalb sei eine genaue Evaluierung der laufenden Sprachfördermaßnahmen wichtig.
Trotz heftiger Kritik will die Regierung an der Einführung der Deutschklassen festhalten. Die Begutachtungsfrist endet heute. (APA/red)