Deutschklassen: "Wien ist ein Sonderfall"
Bildungsminister Heinz Fassmann hält auch nach der Begutachtung an seinem Gesetzesentwurf zur Einführung von Deutschförderklassen fest. Nach heftiger Kritik präsentiert er nun Änderungen am Erstentwurf.
So sollen nicht wie geplant alle Schüler mit zu wenigen Deutschkenntnissen in eine eigene Klasse versetzt werden, sondern nur Schulanfänger sowie Quereinsteiger. Statt den vorerst 230 zusätzlichen Klassen, soll es nun österreichweit rund 80 Klassen mehr geben. Dafür braucht es aber 442 zusätzliche Lehrer in ganz Österreich.
In Wien sollen es rund 100 Lehrer mehr werdem, die die Deutschförderklassen betreuen. Die Mindestanzahl für die Eröffnung der Deutschklassen wurde von 6 auf 8 SchülerInnen erhöht. Der Unterricht in den Förderklassen soll klassen-, schularten - bzw. schulstufenübergreifend möglich sein. Dadurch soll den Bundesländern und vor allem den Schulleitern mehr Spielraum bei der Einführung von Deutschförderklassen eingeräumt werden.
Dort wird dann in 15 bis 20 Wochenstunden nach eigenem Lehrplan Deutsch unterrichtet - für Gegenstände wie Zeichnen, Musik oder Turnen werden die Kinder dann aber altersgemäß den normalen Regelklassen zugeteilt.
Der Zeitplan für das ganze Konzept ist sehr straff, denn im Herbst sollen die neuen Förderklassen bereits starten. Am Donnerstag, den 18. April, kommt der Gesetzesentwurf bereits in den Ministerrat. Insgesamt will der Bund 40 Millionen Euro für die neuen Deutschförderklassen zur Verfügung stellen.