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Neues Standortabkommen für Wien Neues Standortabkommen für Wien
Politik

Neues Standortabkommen für Wien

Die Stadt und die Industriellenvereinigung wollen gemeinsam den Wirtschaftsstandort Wien stärken.
Hannes Huss
Dienstag, 17. April 2018
Verfasst am 17.04.2018 von Hannes Huss

Die Stadt Wien und die Wiener Industriellenvereinigung (IV) haben abermals ein neues Abkommen zur Stärkung des Standorts unterzeichnet. Neben den Themen "Unternehmensstadt Wien" und Innovation setzt die mittlerweile fünfte Auflage der Vereinbarung den Schwerpunkt auf die Bereiche Bildung und Verkehr. Damit will Wien auch ein Signal setzen, dass nicht immer nur Dienstleistungen und Service im Vordergrund stehen würden.

"Die Industrie ist das Rückgrat der Wirtschaft in einer Metropole", betonte Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner (SPÖ) bei einer Pressekonferenz im Wiener Rathaus, bei der sie das Standortabkommen gemeinsam mit Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ), dem Präsidenten der Wiener Industriellenvereinigung (IV), Wolfgang Hesoun, und mit Johannes Höhrhan, Geschäftsführer der IV Wien, präsentierte. In den vergangenen Jahren sei durch die Kooperation bereits viel erreicht worden, sagte Brauner, die unter anderem auf den "Ansiedlungsrekord" in der Stadt verwies.

Laut der Stadträtin sorgen rund 200 größere industriell produzierende Unternehmen für über 173.000 Beschäftigungsverhältnisse und steuern so rund 25 Prozent der Wiener Wertschöpfung bei. Insgesamt umfasse der produzierende Bereich sogar 8.500 Betriebe, die inklusive ihrer wirtschaftlichen Effekte für 300.000 Beschäftigungsverhältnisse in der Bundeshauptstadt sorgen.

Brauner hob den Qualifikationsplan 2030 als einen Schwerpunkt des neuen Abkommens hervor. "Gerade jetzt, wo wir einen Wirtschaftsaufschwung haben, brauchen wir gut ausgebildete junge Leute und Fachkräfte", sagte sie. Daher habe man sich vorgenommen, im Bereich Bildung "noch enger" zusammenzuarbeiten. Hesoun wies außerdem auf die Kooperation mit Wiener Schulen hin, durch die volkswirtschaftliches und unternehmerisches Denken stärker im Unterricht vermittelt werden soll.

Ein weiterer Fokus des Abkommens liegt auf der Verkehrsinfrastruktur. Die Vereinbarung umfasst unter anderem die Realisierung der Stadtstraße Aspern, den U-Bahnausbau sowie die Verwirklichung des "Twin City Rails". Die Bahnstrecke zwischen Wien und Bratislava wird bis 2023 erneuert und teilweise zweigleisig ausgebaut. Damit soll die Fahrzeit zwischen den beiden Hauptstädten von 65 auf 40 Minuten sinken, erläuterte Hörhahn. (APA/lp/hh)