Schließen
"Auf Wiedersehen!" "Auf Wiedersehen!"

"Auf Wiedersehen!"

Häupl verabschiedet sich unter viel Applaus aus dem Bürgermeisteramt.
Siniša Puktalović
Donnerstag, 24. Mai 2018
Verfasst am 24.05.2018 von Siniša Puktalović

In seiner Abschiedsrede als Wiener Bürgermeister zieht Michael Häupl noch einmal Resümee, geht aber auch auf die dringendsten Probleme noch ein. Als eines der wichtigsten Ereignisse der letzten Jahrzehnte hebt Häupl den Fall des Eisernen Vorhangs und den EU-Beitritt Österreichs hervor. „"Diese beiden Ereignisse haben dazu beigetragen, dass Wien wieder in das Zentrum von Mitteleuropa gerückt ist", sagt Häupl. Wien hat diese „Chance und Herausforderung“ genutzt und gemeistert: „Sind in eine tragende und führende Rolle der EU gewachsen“, so der langjährige Wiener Bürgermeister.


Ein kritischer Umgang mit der EU ist für Häupl zwar „selbstverständlich“, aber „die EU ist ein Friedensprojekt, die keine Alternative hat“, mahnt er.
Auch auf die Digitalisierung geht er in seiner Rede ein: "Sie verändert unser ganzes Leben, nicht nur die Kommunikation, auch die Produktion und Distribution", sagt Häupl. Die Digitalisierung komme einer industriellen Revolution gleich, welche unseren Alltag gestaltet. "Wir haben uns gegen den Missbrauch zu wappnen, aber auch den digitalen Analphabetismus zu bekämpfen."


Unter ihm ist Wien um 20% gewachsen, sagt Häupl. Auch den geförderten Wohnbau hebt er hervor: "In keiner anderen Großstadt leben 62 Prozent der Bevölkerung im geförderten Wohnbau". Beim Thema Verkehr ist Häupl froh über die Entwicklung hin zum öffentlichen Verkehr: „Als ich begonnen habe, hatten wir im Modal Split 20 Prozent öffentlichen Verkehr, jetzt haben wir rund 50 Prozent und nur 20 Prozent Individualverkehr", sagt Häupl: "Bald haben wir eine Milliarde Fahrgäste – auch, weil wir die 365 Euro Jahreskarte eingeführt haben. Das ist Lebensqualität."


Die Frage der Migration sei für Häupl eine Europäische, die nur gemeinsam gelöst werden kann: "Ja wir wollen Menschen helfen, aber wir wollen wissen wer das ist, der zu uns kommt. Eine Situation von 2015 ist nicht wünschenswert. Was hätte der Polizeichef vom Burgenland an der Grenze machen sollen?", fragt Häupl.


Bevor er sich mit einem „Auf Wiedersehen“ verabschiedet, appelliert er mehr miteinander statt gegeneinander zu arbeiten: "Ein Mehr an Gemeinsamkeiten würde dieser Stadt auch guttun – bei allem Verständnis für die Rolle der Regierung und die der Opposition", sagt Häupl: "Man sollte es mit dem Monopol auf G'scheitheit nicht übertreiben."