Ehrung für Matt
Gleichzeitig ist diese Ehrung die letzte, die der scheidende Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny vornimmt.
"Diese Auszeichnung soll ein Dankeschön sein und eine Aufforderung weiterzutun", stellte Mailath-Pokorny klar, der am 24. Mai von Veronica Kaup-Hasler als Wiens oberster Kulturpolitiker abgelöst wird. Für Matt habe immer gegolten, Kunst nicht um ihrer selbst willen zu zeigen, sondern als Auseinandersetzung mit dem Publikum: "Nicht populäre Programme waren sein Anliegen, sondern das Zeitgenössische populär zu machen", so der scheidende Kulturstadtrat. "Und ja, Gerald Matt ist auch etwas, das man im positivsten Sinn des Wortes als Dandy bezeichnen kann - einer, der sein Auftreten, sein Aussehen, seinen Habitus kultiviert. Und das ist etwas, das wir in Wahrheit alle tun sollten."
Kombination aus Ironie und Ernst
Laudator Michael Köhlmeier hebt in seiner Rede Matt als so wörtlich „ein Genie der Inspiration" hervor, das zeige, dass Eleganz möglich sei. Und der Schriftsteller zeigt sich begeistert von seinem Freund: „Dieser Mann bewegt und kleidet sich, wie Thomas Mann Romane schreibt: in einer unnachahmlichen Gleichzeitigkeit von Ironie und tiefstem Ernst." Diese Haltung habe auch stets für Matts Arbeit mit der Kunst gegolten, so Köhlmeier: "Er zeigt mir mit jedem Exponat, dass das Leben schön ist - dass mein Leben schön ist."
Matt bedankt sich für die Reden mit der Bemerkung, er sei zwar prinzipiell nicht so leicht zu rühren, nun aber doch etwas gerührt.
Parallel zu Matt wird die Historikerin Heidemarie Uhl geehrt, die sich in der Erinnerungs- und Gedenkdebatte immer wieder zu Wort gemeldet hat- - überparteilich und doch politisch- wie Mailath-Pokorny betont. (APA/js)