Wiener Kuchl: Mehr als ein Wohntraum
Wenn ehemals obdach- oder wohnungslose Menschen eine eigene Wohnung beziehen, fehlt es oft am Notwendigsten. Auf Initiative von Obdach Wien (ehemals „wieder wohnen“) wurde jetzt die sogenannte „Wiener Kuchl“ verwirklicht. Eine günstige, funktionale Küche zum Selberbauen. Das Projekt hat jetzt den 3. Platz bei der Sozialmarie 2018 abgeräumt, ein Preis, der soziale Innovationen in Europa fördert.
Kosten: Maximal 220 Euro
Die „Wiener Kuchl“ besteht aus zwei Teilen. Die dafür benötigten Bretter, Spanplatten und das restliche Zubehör sind in jedem Baumarkt erhältlich und kosten maximal 220 Euro. Die Spüle, mit der etwa Gemeindewohnungen standardmäßig ausgestattet werden, lässt sich darin integrieren. Die Materialien können mit einer Verleih-Rodel in den Öffis nach Hause transportiert werden. Außer einem Akkuschrauber braucht es für den Aufbau kein Werkzeug.
Nutzer von Anfang an Teil des Projekts
Die "Wiener Kuchl" entstand im Rahmen des Projekts von Obdach Wien, mit dem MAK in Kooperation mit Hunger auf Kunst und Kultur. Das Besondere: Von Anfang an miteingebunden waren jene, die auch die Nutzer sein sollten. Also ehemals obdach- und wohnungslose Menschen, die wieder in eine eigene Wohnung ziehen. Das anfängliche Ziel war es, zwei Prototypen zu entwickeln, erzählt Lena Kauer von Obdach Wien im W24-Gespräch. Mittlerweile konnten bereits an die 20 „Wiener Kuchln“ an Betroffene übergeben werden. (vk)