Drohender Boykott von Deutschklassen?
Ab kommenden Herbst sollen laut Regierung in den Schulen sogenannte Deutschförderklassen eingeführt werden. Abgesehen von Platzproblem durch die nötigen zusätzlichen Klassenräume, orten Kritiker pädagogische Fahrlässigkeit. Denn wenn Kinder mit Sprachdefiziten in eine Gruppe zusammengesteckt würden, fehle ihnen das pädagogische Vorbild und damit eine wichtige Voraussetzung zum Spracherwerb, so Direktoren von Wiener Schulen.
„Großes Verständnis“ äußerten Wiens Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky und Bildungsdirektor Heinrich Himmer für die massiven Bedenken der Pädagogen. Der Bund müsse den Aufschrei der Direktoren ernst nehmen, weil er klar aufzeige, dass die Schulen bei der Einführung der Deutschförderklassen bislang im Regen stehen gelassen worden seien, so die Kritik von Bildungsstadtrat und Bildungsdirektor. Klar sei, dass die Schulen bestehende Gesetze einhalten müssen. Gleichzeitig sei der Bund dringend aufgefordert, schnell klare Planungsvorgaben zu geben und den Schulen eine flexible standortspezifische Umsetzung zu ermöglichen, fordern Czernohorszky und Himmer.