Erste Hilfe bei Grillunfällen
Feuer, fertig, los. Laue Sommerabende, Fußball-WM und Ferienzeit locken wieder tausende Österreicher hinter den Grill. Aber aufgepasst: Heiße Griller sind auch gefährliche Unfallherde. Jedes Jahr kommt es laut Kuratorium für Verkehrssicherheit zu 700 Grillunfällen. Die häufigsten Verletzungen sind Verbrennungen, gefolgt von Schnittwunden und Knochenbrüchen.
Notmaßnahme Nummer 1: Kühlen
Rotkreuz-Chefarzt Dr. Schreiber erklärt, was in diesen Fällen zu tun ist. Grillfans sollten immer einen Feuerlöscher oder Kübel Wasser und eine Löschdecke zur Hand haben. Fast die Hälfte der Grillverletzungen sind Verbrennungen. Dann heißt es, nicht nur zum Löschen des Feuers: Wasser marsch. „Kühlen Sie die betroffene Stelle für 10 Minuten mit Wasser, das lindert die Schmerzen“, empfiehlt Dr. Schreiber bei leichten Brandverletzungen. Aber Achtung: Das Wasser sollte nicht zu kalt, sondern handwarm sein. Ist dem Verletzten kalt muss sofort gestoppt werden. „Wenn vorhanden, decken Sie die Verbrennung mit einer sterilen Wundauflage ab“, so Dr. Schreiber weiter. Diese kann mit Mullbinden fixiert werden – zu finden in jeder Autoapotheke. Bei schweren und großflächigen Verbrennungen 144 wählen. Nach der Versorgung der Wunde die Beine des Betroffenen hochlagern, bis die Rettung kommt.
Notarzt rufen bei stark blutenden Schnittwunden
Oft schneiden sich Grillmeister bei den Vorbereitungen ins eigene Fleisch. In einigen Fällen ist die Schnittverletzung so tief, dass ein Pflaster nicht reicht. Starke Blutungen müssen gestoppt und der Notruf gewählt werden. Das gelingt mit einem Druckverband oder dem sogenannten manuellen Druck. “Pressen Sie Finger, Handballen oder Faust fest auf die Schnittwunde“, erklärt Dr. Schreiber. Auch hier gilt es, den verletzten Körperteil hoch zu lagern. Betroffene sollten am besten sitzen oder liegen, bis die Rettungskräfte eintreffen. Tiefe Wunden müssen so schnell wie möglich von einem Arzt genäht werden.
Achtung vor Stolperfallen
Beim Grillen kommt es häufig zu Knochenbrüchen. Hinweise für einen Bruch oder eine Verrenkung sind starke Schmerzen, Bewegungsunfähigkeit oder eine Fehlstellung. „Versuchen Sie auf keinen Fall, Gliedmaßen selbst einzurenken", warnt Dr. Schreiber. Wichtig ist, die betroffene Stelle ruhig zu stellen. An Armen geschieht das mit einem Dreiecktuch, an Beinen zum Beispiel mit einer zusammengerollten Decke.
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Foto: Rotes Kreuz