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Großeinsatz vor dem Parlament beendet: Mann stieg freiwillig von Container Großeinsatz vor dem Parlament beendet: Mann stieg freiwillig von Container
Chronik

Großeinsatz vor dem Parlament beendet: Mann stieg freiwillig von Container

Ein 26-jähriger Syrer drohte mit Suizid und wollte laut Polizeiangaben nach Hause nach Syrien.
Siniša Puktalović
Montag, 16. Juli 2018
Verfasst am 16.07.2018 von Siniša Puktalović

Ein 26 Jahre alter Syrer ist am Montagvormittag auf einen Glascontainer vor dem Parlamentsgebäude in Wien geklettert. Er drohte, hinunter zu springen, wenn er nicht nach Hause reisen darf. Warum dies nicht möglich war, wird in Zusammenarbeit mit der Botschaft abgeklärt. Der Asylstatus musste noch abgeklärt werden, sagte Pressesprecher Daniel Fürst an Ort und Stelle.

Vor dem Parlament befanden sich Dutzende Einsatzkräfte, darunter die Polizeieinheiten WEGA, die Bereitschaftseinheit und die Diensthundeeinheit. Ein Verhandlungsteam und ein Dolmetscher sprachen mit dem 26-jährigen Syrer. Dieser befand sich weiterhin auf dem Glascontainer an der Ringstraße, der als Infopoint eingerichtet wurde, wo über die laufende Parlamentssanierung informiert wird. Der Mann sprach dort aufgebracht mit den Beamten.

Der unmittelbare Bereich vor dem Parlament wurde für Passanten gesperrt. Die Ringstraße war bereits ab der Operngasse nach der Staatsoper für den Verkehr blockiert und bis nach dem Parlament nicht befahrbar. Davon betroffen waren auch mehrere Straßenbahnlinien. Die Sanierungsarbeiten am Parlament liefen ungestört weiter, auch die Baukräne waren während der Verhandlungen in Betrieb.

Laut APA ist der Mann nach rund dreieinhalb Stunden freiwillig vom Dach gestiegen. Er wollte mit der Aktion ein Heimreisezertifikat erlangen. Zwei Freundinnen nahmen den jungen Mann in ihre Arme. Unmittelbar danach zog sich die Polizei zurück und begann, die weiträumige Ringsperre aufzuheben. Der Mann wird laut Polizeisprecher Fürst nun "nach dem Unterbringungsgesetz beamtshandelt", er wurde in ein Spital gebracht.


Informationen mit Hilfsangeboten für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich auch Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich. (APA/red)

Foto: Manfred Krejcik