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Nöstlinger: Zitate aus einem bewegten Leben Nöstlinger: Zitate aus einem bewegten Leben
Kultur

Nöstlinger: Zitate aus einem bewegten Leben

Mit ihren Worten und Büchern hat sie Generationen geprägt. Christine Nöstlinger verstarb im Alter von 81 Jahren.
Michael Fahrner-Glatz
Samstag, 14. Juli 2018
Verfasst am 14.07.2018 von Michael Fahrner-Glatz

Christine Nöstlinger war nicht nur als Kinderbuchautorin höchst erfolgreich, sondern auch als lakonische Kommentatorin bis an die Grenze zum Zynismus bekannt. Eine Auswahl von Zitaten:

Über gesellschaftliche Usancen

"Kochen ist ja die leichteste Art, nett zu sein. Wenn man es einmal halbwegs gut erledigt, kann man die Menschen so glücklich machen." Im APA-Gespräch 2001.
"Das mit dem Bös-Dreinschauen hab ich schon als junges Mädchen gehabt. Wenn ich auf der Straße gegangen bin und Männer haben mich angesprochen, dann haben sie immer gesagt. 'Fräulein, warum schaun's denn so bös?' Ich war aber nicht bös, ich bin einfach gegangen und muss irgendwie ein böses G'sicht gemacht haben." Im APA-Gespräch 2011.

Über das Alter

"Ich bin zu alt, um zornig oder wütend zu werden." Im Deutschlandfunk 2016.
"Und es ist ja auch keine Leistung, ein gewisses Alter zu erreichen. Da könnte man eher meiner Internistin und dem Onkologen gratulieren, dass sie mich so weit gebracht haben." Im APA-Gespräch 2016.

Über die Kinderliebe

"Ich würde schon für mich in Anspruch nehmen, menschenlieb zu sein - aber nicht speziell einer gewissen Altersgruppe zugetan." Im APA-Gespräch 2016.
"Ich mag manche Kinder überhaupt nicht - und vielleicht eigne ich mich deshalb besonders zum Kinderbücher-Schreiben. Es gibt unsympathische, grauslige Kinder. Der Mensch wird ja nicht an seinem 18. Geburtstag zum Ungustl, das entwickelt sich früher." Im APA-Gespräch 2016.

Über die Erziehung

"Ich bin keine Erzieherin." Im "Planet Interview" 2011.
"Ich war immer dagegen, Kinder zu fördern." Im "Standard" 2016.
"Man muss die Schule halt irgendwo überstehen." Im "Tagesspiegel" 2013.
"Ich will die Kinder aufmüpfig machen, aber doch nicht trösten." Im APA-Gespräch 2016.
"Ich selbst lese nicht gerne vor, auch nicht in Schulen. Für mich war Lesen immer eine private, stille Beschäftigung." Im APA-Gespräch 2011.

Über die Kinderliteratur

"Es steckt natürlich in jedem Kinderbuch ein Stück meiner Kindheit." Im Deutschlandfunk 2016.
"Früher waren Kinderbücher faktisch Pädagogikpillen, eingewickelt in Unterhaltungspapier." Im "Standard" 2016.
"Die Kinder wären arm dran, wenn sie nur meine Bücher hätten." Im APA-Gespräch 2016.
"Jeder Mensch, auch ein Kind, hat auch das Recht auf eine Portion Kitsch." Im APA-Gespräch 2001.


(apa/mg)
Fotocredit: Christoph Liebentritt