Wienfluss-Drama: Wie kam es zum Unglück?
Der See- und Stromdienst der Wiener Polizei und die MA45 ermitteln. Nachdem am Dienstag drei Arbeiter bei einem schlimmen Gewitter in der Wiener Innenstadt von den plötzlich auftretenden Wassermassen im Wienfluss mitgerissen wurden, wird eruiert, wie es zu dem Zwischenfall kommen konnte. Liegt Fahrlässigkeit vor? Das fragt sich etwa die Wiener Polizei.
Der Fall könnte aber auch zur strafrechtlichen Beurteilung an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet werden, betont Patrick Maierhofer von der Wiener Polizei. Bei der Wiener Magistratsabteilung (MA) 45 - Wiener Gewässer war ebenfalls noch unklar, wieso die Arbeiter vom schnell ansteigenden Wasserspiegel überrascht und erfasst wurden. "Sensoren und Aufzeichnungen werden ausgewertet und angeschaut", erläuterte MA-45-Sprecher Thomas Kozuh-Schneeberger.
"Wir haben definitiv keine Schleuse geöffnet im Wienfluss", sagte er zu einer dementsprechenden Aussage von einem der Arbeiter in der Tageszeitung "Heute" (Donnerstagausgabe). "Wir haben keine Schleusen im Wienfluss, nur im Auhof-Bereich, aber von dort ist kein Hochwasser gekommen", betonte Kozuh-Schneeberger. Derartige Wassermassen könnten auch plötzlich bei einem "Starkniederschlagsereignis" auftreten, wenn die Böden trocken sind.
Die drei Männer im Alter von 27, 38 und 59 Jahren hatten am Dienstagnachmittag im unterirdischen Teil des Wienfluss-Beckens unter dem Stadtpark gearbeitet. Der Platzregen ließ den ansonsten eher einem Rinnsal gleichenden Fluss rasend schnell anschwellen. Die Arbeiter, zwei Kleinbusse sowie ein Fahrzeug mit Hebebühne wurden binnen kurzer Zeit abgetrieben. Feuerwehrleute bargen die Personen und Autos aus dem Wasser. Die Arbeiter waren leicht unterkühlt und wurden vorsichtshalber in ein Spital gebracht. Mittlerweile geht es ihnen aber wieder gut.