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AUVA: Hacker ist erleichtert AUVA: Hacker ist erleichtert
Gesundheit

AUVA: Hacker ist erleichtert

AUVA-Krankenhäuser bleiben offen. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) zeigt sich zufrieden.
Hannes Huss
Montag, 13. August 2018
Verfasst am 13.08.2018 von Hannes Huss

Erleichterung in der Bundeshauptstadt: Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) freut sich über die heutige Ankündigung, dass keine AUVA-Spitäler geschlossen und auch zeitgleich keine Leistungen eingeschränkt werden. Gegenteilige Töne kommen aber aus der Sozialversicherung: Die Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) warnte vor einem "Aushungern" der Unfallversicherung und drohenden Leistungsreduktionen bei den Kassen.

"Faktum ist, die Ministerin (Beate Hartinger-Klein, FPÖ, Anm.) hat sich daran gehalten, was ich von ihr verlangt habe. Darum bin ich grundsätzlich zufrieden mit dem Ergebnis. Ich habe ihr unmissverständlich gesagt, dass es völlig inakzeptabel ist, darüber zu diskutieren, in Wien Spitäler zu schließen oder Leistungen zu reduzieren", erklärte Hacker.

Zur geplanten Neuregelung der Entgeltfortzahlungen bei den KMU meinte er: "Wenn am Ende des Tages die Industrie entlastet wird und die Klein- und Mittelbetriebe die Entlastung zahlen müssen, dann muss sich das die Industriellenvereinigung mit der Wirtschaftskammer ausmachen." Klar sei, "dass durch die Verschiebung dieser Leistungen in die geplante österreichische Gebietskrankenkasse diese Kosten nicht zu Leistungsreduktionen der Krankenversicherung führen können", befand der Ressortchef.

Ob die Einsparungen in der Verwaltung nicht doch zu einer Einschränkung für Patienten führen könnten - etwa durch längere Wartezeiten - darüber wolle er nicht spekulieren: "In der Verwaltung der AUVA kenne ich mich nicht aus. Wir werden alle gemeinsam interessierte Beobachter sein, wie man aus der Verwaltung 100 Mio. herausquetschen will. Aber ehrlich gesagt, das ist nicht mein Problem."

WGKK-Obfrau Ingrid Reischl kritisierte in einer Aussendung, dass der AUVA durch die "neuerlichen Sparmaßnahmen" Geld entzogen werde - anstatt die Leistungen an die Risiken des modernen Arbeitslebens anzupassen. Hinter den Einsparungen verberge sich eine "astreine Entlastung der Unternehmen auf Kosten der Arbeitnehmer": "Denn den Gebietskrankenkassen werden nach den heute genannten Zahlen jährlich zumindest rund 150 Mio. Euro zusätzlich aufgebürdet."

Statt das System auszuhungern, sei eine Modernisierung des Leistungsspektrums der AUVA nötig. Vor allem psychische Belastungen und steigender Arbeitsdruck im Berufsalltag seien bisher zu wenig berücksichtigt worden, hieß es. Hier gelte es, mehr Mittel zu investieren.

Die Regierung argumentiere zudem, dass die AUVA nicht weiter für Freizeitunfälle - und damit versicherungsfremde Leistungen - aufkommen solle: "Wenn hier von mehr Transparenz gesprochen wird, dann sollte das auch für die Gebietskrankenkassen gelten", forderte Reischl. Die nicht kostendeckende Abgeltung des Wochengeldes sowie des Krankengeldes für Arbeitslose und andere versicherungsfremde Leistungen würden allein bei der WGKK mit rund 70 Mio. Euro und in der gesamten Krankenversicherung mit knapp 300 Mio. Euro pro Jahr zu Buche schlagen.

"Gemeinsam mit dem finanziellen Rucksack, der den Gebietskrankenkassen nun durch die Umschichtungen mitgegeben wird, laufe man Gefahr, dass die Versorgung der Versicherten im derzeitigen Umfang nicht mehr möglich ist", warnte Reischl. (APA/Red)