Herrengasse: Von der Begegnungs- zur Spielzone
Auf den ersten Blick sind es „nur“ zwölf riesige, runde Steine, die neuerdings an der Ecke Fahnengasse/Herrengasse im 1. Bezirk zum Verweilen einladen. Tatsächlich sind die Sitzgelegenheiten aus afrikanischem Marmor und Granit aus Kärnten den Spiel-Steinen des ursprünglich chinesischen Strategiespiels „GO“ nachempfunden.
Flanierer: Bis zu 40 Prozent mehr
Finanziert haben die künstlerische Sitz-Installation die Eigentümer des Hochhaus Herrengasse. „Die konsumfreie Zone wird nicht nur von Hochhaus-Bewohnern, sondern auch von Anrainern und Touristen sehr gut angenommen“, berichtet Wolfgang Spitzy vom Hochhaus Herrengasse. Seitdem die Herrengasse eine Begegnungszone ist, hätte sich die Besucherfrequenz um 30 bis 40 Prozent gesteigert, so Spitzy weiter. Die neuen, rund 70.000 Euro teuren Sitzsteine sollen ein Angebot an alle Flanierer sein.
Früher war am Standort eine City-Bike-Anlage, diese wurde von der Gewista versetzt. Geschaffen hat die Skulptur übrigens Architekt und Designer Gregor Eichinger. Inspiriert durch den erstmaligen Sieg einer künstlichen Intelligenz über den südkoreanischen GO-Weltmeister im Jahr 2016. Die Maschine hatte sich damals das knifflige Spiel selbst beigebracht.
Robert Trappl, heimischer Experte für künstliche Intelligenz hofft, dass intelligente Programme uns bald helfen werden, ein angenehmeres Leben zu führen. GO-Spieler aus aller Welt würden schon jetzt durch neue Computerprogramme profitieren. Eine universelle Intelligenz lasse aber noch auf sich warten, sagt er im W24-Gespräch. Die Weltherrschaft steht also noch nicht auf dem Spiel.
„Go“-Klub im 7. Bezirk
Wer „Go“ mit anderen Spielern ausprobieren möchte, ist im „GO7“ in der Mariahilfer Str. 82 richtig. „Anfänger sind immer willkommen“, meint GO-Spieler Marcel Grünauer aus dem 15. Bezirk. Spieleabende gibt es immer montags und mittwochs von 17 bis 22 Uhr und an Samstagen von 17 bis 20 Uhr. (vk)
