Harald Mahrer neuer Nationalbank-Chef
Chefwechsel in der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB): Ab dem 1. September 2018 wird Harald Mahrer (45) neuer OeNB-Präsident. Er löst damit Claus Raidl ab. Mahrer bekleidet derzeit bereits unter anderem das Amt des Wirtschaftsbundpräsidenten und ist Präsident der Wirtschaftskammer (WKÖ) und des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo).
Mahrer selbst zeigte sich naturgemäß erfreut über die neue Position. "Ich freue mich über das Vertrauen, das der Finanzminister und die gesamte Bundesregierung in mich haben. Gemeinsam mit meinen Kollegen im Generalrat werde ich mich selbstverständlich für eine stabile Währungspolitik und einen stabilen Finanzmarkt einsetzen.", so Mahrer.
Lob und Kritik
Zufrieden gaben sich auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) und rühmten Mahrer als "würdigen" Nachfolger Raidls. Kritische Stimmen kamen dagegen von der Opposition. SPÖ, NEOS und die Liste Pilz halten Mahrers neue Funktion für unvereinbar mit der Wirtschaftskammerfunktion, sprechen von Ämterkumulierung und von Postenschacher. Kurz sieht es dagegen nicht als Problem, dass Mahrer auch Obmann des ÖVP-Wirtschaftsbundes ist - es sei "durchaus möglich", eine Parteifunktion innezuhaben und öffentliche Funktionen auszuüben.
Auch der amtierende OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny ließ per Presseaussendung mitteilen, er freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidium des Generalrates der Nationalbank. Neben Mahrer wurde heute Barbara Kolm, Präsidentin des Friedrich August von Hayek Instituts, zur Vize-Präsidentin bestellt. Sie wird Max Kothbauer nachfolgen.
Nowotnys Posten ebenfalls bald vakant
Nowotnys Posten wird selbst im kommenden Jahr vakant, konkret am 31. August 2019. Ein heißer Kandidat dafür ist der FPÖ-nahe frühere Weltbank-Direktor Robert Holzmann (69), der bisher als Nachfolger von Raidl für den Posten des Nationalbank-Präsidenten gehandelt wurde. Da diese Stelle nun aber auf Mahrer gefallen ist, sei er stattdessen für den wichtigeren Posten des Nationalbank-Gouverneurs vorgesehen, heißt es. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es heute aber nicht. (APA/Red.)