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Verhalten von Meerschweindamen von Zyklus abhängig Verhalten von Meerschweindamen von Zyklus abhängig
Tierwelt

Verhalten von Meerschweindamen von Zyklus abhängig

Flucht oder Kampf: Die Sexualzyklusphase des weiblichen Meerschweins beeinflusst das Sozialverhalten.
Alessa Däger
Mittwoch, 01. August 2018
Verfasst am 01.08.2018 von Alessa Däger

Ob Meerschweinchen-Weibchen sich einer Auseinandersetzung mit Artgenossen stellen oder eher davor zurückschrecken, ist einer Studie von Wiener Wissenschaftern zufolge auch davon abhängig, welche Phase des Sexualzyklus die Tiere gerade durchlaufen. Sind sie gerade paarungsbereit, weichen die Tiere eher zurück, wie es in der im Fachblatt "Behavioural Processes" erschienenen Untersuchung heißt.

Das Zusammenleben von Hausmeerschweinchen (Cavia porcellus) wird stark durch die Rangordnung in der Gruppe geprägt. Inwieweit sich der Sexualzyklus auf das Sozialverhalten der Weibchen der beliebten Haustiere auswirkt, war bisher aber weitgehend unerforscht, heißt es am Mittwoch in einer Aussendung der Veterinärmedizinischen Universität (Vetmed) Wien.

"Um besser zu verstehen, wie Verhalten durch Sexual- und Stresshormone beeinflusst wird, konfrontierten wir Meerschweinchen mit einer unbekannten Artgenossin in einer Versuchsarena", so Lisa-Maria Glenk von der Abteilung für Komparative Medizin des Messerli Forschungsinstitutes der Vetmed. Zusammen mit Forschern vom Department für Verhaltensbiologie der Universität Wien untersuchte die Wissenschafterin das Verhalten der Tiere zu zwei Zykluszeitpunkten: in der Brunst, also der fortpflanzungsfähigen Phase, und der
Nicht-Brunst.

Im Rahmen ihrer Verhaltensbeobachtungen und Laborbefunde wurde klar, dass sich die Tiere zwar unabhängig vom Sexualzyklus aggressiv verhalten, in ihrer fruchtbaren Phase jedoch häufiger die Flucht ergriffen. Insgesamt fanden die Forscher einen starken Einfluss des Zyklusstadiums auf Stresshormone wie Kortisol sowie Sozial- und Fluchtverhalten. "Besonders interessant ist, dass es in der Nicht-Brunst unter dem hohen Kortisolanstieg zu vermehrtem Körperkontakt kam. Das könnte den Tieren als Stresspuffer dienen", sagt Glenk. (apa/red)

Bild: Pixabay