Don't Smoke Volksbegehren in den Startlöchern
Zwei Wochen vor Beginn der Eintragungswoche für das "Don't smoke"-Volksbegehren beziehen Kellner und Lungenfachärzte Stellung.
Kellner schreiben offenen Brief an Gesundheitsministerin
Beschäftigte in der Gastronomie haben in einem Offenen Brief an Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) einen rauchfreien Arbeitsplatz gefordert. In dem von 50 Kellnern unterzeichneten Schreiben wird auf die Gefahr des Passivrauchens und des Jobverlustes hingewiesen.
"In Österreich müssen immer noch tausende Kellner Passivrauch inhalieren, um ihren Arbeitsplatz nicht zu verlieren", heißt es in dem Offenen Brief. "Jeder Arbeitnehmer hat laut Arbeitnehmerschutzgesetz das Recht auf einen rauchfreien Arbeitsplatz, nur wir haben es nicht. Frau Gesundheitsministerin, das ist nicht fair! Bei Ihnen im Parlament darf nicht geraucht werden, warum ist Ihnen unsere Gesundheit weniger wert?"
Tabakrauch bestehe aus 5.000 Substanzen, wovon viele nachweislich krebserregend sind, Berufskrankheiten seien die Folge. Befürchtungen, dass die Einführung eines Rauchverbots zu einem Gasthaussterben führe, seien durch Erfahrungen in anderen Ländern widerlegt.
Lungenfachärzte warnen mit Plakaten vor den Risiken des Rauchens
Auch die Lungenfachärzte wollen mit einer österreichweiten Plakataktion in Ordinationen der Lungenfachärzte und pneumologischen Abteilungen der Krankenhäuser zur Unterstützung des "Don't smoke"-Volksbegehrens aufrufen. Die Lungenfachärzte haben von Anfang an massiv gegen das Kippen des Rauchverbots in der Gastronomie durch ÖVP und FPÖ Stellung bezogen.
Rauchverbote in der Gastronomie, so die Lungenexperten, retten nachweislich Menschenleben, dienen der Gesundheit der Menschen und ersparen darüber hinaus dem Gesundheitssystem viel Geld. "Die Bundesregierung ignoriert dies, aus welchen Gründen auch immer, zum Schaden vor allem junger Menschen, denn die sind von den Folgen des Passivrauchs besonders betroffen", sagte Peter Schenk, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie.
Die Lungenfachärzte, täglich mit dem leidvollen Folgen des Rauchens konfrontiert, "können nicht verstehen, warum die Regierung bisher alle Warnungen der Wissenschaft in den Wind geschlagen hat." Man erhoffe sich mit dem Volksbegehren ein Umdenken.
In der Unterstützungserklärungsphase für das Volksbegehren wurden bereits 591.146 Unterschriften für ein Rauchverbot in der Gastronomie gesammelt. Initiiert wurde das Volksbegehren von Krebshilfe und Ärztekammer. (apa/red)
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