Wien: Höchster Mietwohnungsanteil in Europa
Wien weist mit 77 Prozent den höchsten Anteil an Mietwohnungen in Europa auf. Zugleich sind die Mieten bei uns - für eine europäische Hauptstadt - moderat, erklärte der Berater Deloitte am Donnerstag. Im Schnitt zahlt man in Wien 9,60 Euro Miete pro Quadratmeter und Monat. Zum Vergleich: In Prag sind es 13,10 Euro, in München 16,50 Euro oder mehr. Spitzenreiter sind London und Paris mit rund 26 Euro.
8,6 neugebaute Wohnungen pro 1.000 Einwohner
Spitzenreiter ist Österreich beim Neubau von Wohnungen, geht aus dem neuen Deloitte Property Index hervor. Demzufolge wurde 2017 in unserem Land der Bau von 8,6 Wohnungen pro 1.000 Einwohner initiiert. Damit rangiere Österreich weit vor dem zweitplatzierten Frankreich mit 6,4 und Polen mit 5,4 geplanten Wohnungen je 1.000 Einwohner. Schlusslicht ist Italien mit 0,9 Wohnungen.
Eigentum relativ erschwinglich
Wohnungseigentum sei relativ erschwinglich in Österreich. Für eine 70-Quadratmeter-Neubauwohnung müssen bei uns fast sechs durchschnittliche Bruttojahresgehälter hingelegt werden, in anderen Ländern Europas viel mehr. An der Spitze liegt Tschechien mit über elf Jahresgehältern, gefolgt von Großbritannien mit rund zehn. Am günstigsten schneidet Belgien mit nicht einmal vier Bruttojahresgehältern ab. Im Schnitt kostete neues Wohnungseigentum in Österreich demnach 2.553 Euro pro Quadratmeter, in Großbritannien - dem teuersten Pflaster - 4.397 Euro pro Quadratmeter, im besonders günstigen Ungarn 1.164 Euro.
Wohnungspreise am Land günstiger als in der Stadt
Generell sind Wohnungen in Städten teurer als am Land. In Wien wurde der Quadratmeterpreis im Schnitt mit 4.138 Euro ermittelt, in Graz bei 3.089 und in Linz bei 2.901 Euro. Mit Abstand am kostspieligsten war wie gewohnt die Londoner City: Dort musste man pro Quadratmeter mit 16.512 Euro rechnen, gefolgt von Paris mit 10.697 Euro pro Quadratmeter.
Preise für Wohnraum werden weiter steigen
Die unverändert hohe Nachfrage treibe auch in Österreich die Preise weiter nach oben, erklärte Deloitte. Sowohl Mieten als auch Kaufen werde künftig kostspieliger. Gerade Eigentum entwickle sich dadurch immer mehr zu einem Luxusgut. Das heize auch den Bedarf nach relativ günstigen Mietwohnungen weiter an. (apa)
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