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Akademikerball: Sperrzone heuer kleiner Akademikerball: Sperrzone heuer kleiner
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Akademikerball: Sperrzone heuer kleiner

Platzverbot endet beim Ring und vor der Staatsoper - Ein Drittel weniger Polizisten im Einsatz als zuletzt.
Alessa Däger
Donnerstag, 24. Jänner 2019
Verfasst am 24.01.2019 von Alessa Däger

Die Wiener Polizei fährt den Aufwand rund um die Proteste gegen den Akademikerball der FPÖ am Freitagabend in der Hofburg heuer zurück. Das Platzverbot ist kleiner angelegt als in den Vorjahren, geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Verordnung hervor. Außerdem werden "maximal 1.900 Beamte im Einsatz sein - ca. ein Drittel weniger als im Jahr 2018", sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger.

Die Sperrzone rund um den Heldenplatz endet bei der Ringstraße, die Staatsoper ist diesmal nicht eingeschlossen. In den vergangenen Jahren seien weniger Teilnehmer als erwartet bei den Demonstrationen gegen den Akademikerball verzeichnet worden, erläuterte Eidenberger. "Es gab keine relevanten Vorfälle." Nun sei zumindest der Ring vom behördlichen Platzverbot ausgenommen, damit Verkehrsbehinderungen möglichst klein gehalten werden, betonte der Sprecher.

Das Platzverbot tritt am Freitag um 17.00 Uhr in Kraft. Der Demonstrationszug startet um 16.00 Uhr am Schottentor bei der Universität und führt über die Wipplingerstraße zum Stephansplatz, wo die Kundgebung bis 22.00 Uhr angemeldet ist. Die Polizei rechnet aus der Erfahrung der vergangenen Jahre damit, dass sich die Demo schon früher auflösen könnte und einige Teilnehmer in Richtung der Sperrzone weiterziehen.

Erwartet werden laut Eidenberger "mehrere tausend" Demonstranten. Bei der Polizei angemeldet wurde die Kundgebung für 2.000 bis 3.000 Personen. Als Veranstalter tritt ein Zusammenschluss mehrerer Organisation auf. Die "Offensive gegen Rechts" ruft bereits seit einiger Zeit zur Teilnahme an der Demonstration auf. Dem schloss sich am Donnerstag die Österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) an. "Bei dieser vermeintlichen Tanzveranstaltung handelt sich um das größte Vernetzungstreffen der europäischen extremen Rechten in Österreich", hieß es in einer ÖH-Aussendung.

Wegen der Demonstration und des Platzverbots ist "ab ca. 16.00 Uhr im innerstädtischen Bereich mit Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen, vor allem abschnittsweise an der Ringstraße sowie den Ausweichrouten", warnte die Polizei. Auch bei den Zufahrten zur Staatsoper, zum Burgtheater und dem Rathausplatz könne es zu Verzögerungen kommen. In der Umgebung müsse mit Verkehrsanhaltungen und Umleitungen gerechnet werden. Die Citybuslinien 1A, 2A und 3A sind ab etwa 14.00 Uhr nicht in Betrieb, informierten die Wiener Linien. Bei den Straßenbahnlinien 1, 43, 44, 71 und D kommt es zu Änderungen auf den Routen.

Die Wirtschaftskammer (WK) Wien bietet wieder eine Hotline für Unternehmer in der Innenstadt an. Unter der Telefonnummer 01-514 50 DW 1099 werden Kontakte zu Glasern, Metalltechnikern, Spenglern oder Malern mit Nacht- und Wochenenddienst weitergegeben. Bei beschädigten Auslagen stellt die WK Sicherheitspersonal zur Bewachung des Geschäfts zur Verfügung. "Wir hoffen natürlich, dass die Demonstrationen wie im Vorjahr friedlich ablaufen werden, wollen aber dennoch für den Ernstfall gerüstet sein und unseren Mitgliedsunternehmen Hilfestellung anbieten", erläuterte der Obmann der Sparte Handel, Rainer Trefelik, in einer Aussendung.

Der Akademikerball hatte in der Vergangenheit für teils wütende Proteste aus dem linken Lager gesorgt. Der Unmut richtete sich stets vorwiegend gegen deutsch-nationale Burschenschafter, die bereits seit 1952 die Veranstaltung ausrichten und prägen. Bis 2012 wurde die Veranstaltung vom Wiener Korporationsring (WKR) organisiert. Nach Differenzen mit der Wiener Hofburg übernahm die FPÖ Wien, die ihn in Akademikerball umtaufte. Weiterhin tanzen dort neben freiheitlicher Prominenz wie FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Burschenschaftern auch rechte Politiker aus ganz Europa. (apa)