24-Stunden-Frauennotruf: Vertraulich und anonym
Rund um die Feiertage klingelt es beim 24-Stunden-Frauennotruf verstärkt. Nach Gewalttaten, wie etwa den Morden in Kottingbrunn, mit großer medialer Berichterstattung, würden sich zeitverzögert ebenfalls mehr Frauen bei der Wiener Kriseneinrichtung melden. Derzeit gibt es 27 Beratungen pro Tag. Im Jahr 2018 waren es insgesamt 9.170, 6.150 davon telefonisch, 1.120 persönlich.
Beratungen auch anonym
Rund um die Uhr betreut ein Team aus neun Mitarbeiterinnen, darunter Juristinnen, Sozialarbeiterinnen oder Psychologinnen, gewaltbetroffene oder bedrohte Frauen und Mädchen. Das Angebot ist kostenlos und vertraulich. „Auf Wunsch beraten wir auch anonym. Wir melden nichts der Polizei und setzen keine Schritte ohne Zustimmung der Frauen“, sagt die stellvertretende Leitung, Martina K. Steiner im W24-Interview.
Beziehungsgewalt als Hauptthema
Hauptsächlich finden Beratungen per Telefon statt, rund ein Drittel erfolgt persönlich, ein geringer Teil per E-Mail. Ganz oft geht es um Stalking, das häufigste Thema ist aber die Gewalt in Beziehungen – auf körperlicher, psychischer oder sexueller Ebene. „Viele Frauen genieren sich für das, was sie erlebt haben und es dauert ein bisschen, bis sie den Mut haben, das Hilfesystem anzunehmen.“
Wichtig: Frauen „wertfrei“ unterstützen
Beim 24-Stunden-Frauennotruf werden gemeinsam mit den Beraterinnen Sicherheitspläne und Strategien entwickelt, um Wege aus der Gewalt zu finden. Für das Umfeld der betroffenen Frauen gilt es, gut zuzuhören und vor allem die Frauen wertfrei zu unterstützen. Der 24-Stunden-FrauenNotruf ist rund um die Uhr telefonisch und kostenfrei erreichbar – und zwar unter 01/71 719. (vk)