Aktivisten protestieren für mehr Klimaschutz
Mehr als 100 Aktivisten der Umweltgruppe Extinction Rebellion (XR) haben am Montag in Wien - parallel mit anderen Städten weltweit - für den Klimaschutz demonstriert. In der Bundeshauptstadt wurde ab 12 Uhr die Kreuzung beim Platz der Menschenrechte besetzt. "Wir bleiben bis zur Auflösung", bestätigte ein Aktivist gegenüber der APA bzw. W24.
Bis auf einen kurzen Hup-Protest einiger Autofahrer verlief die Aktion auf der Kreuzung Getreidemarkt mit der Babenbergerstraße vorerst friedlich. Per Aussendung teilte die Bewegung mit, dass entstandene Verzögerung im Verkehr ihnen zwar leidtuen würden, aber die Untätigkeit der Politik ließe keine andere Wahl. 15 Minuten später gab es dann auch keinen direkten Kontakt mit dem Autoverkehr mehr, die Polizei hatte diesen zügig umgeleitet.
Im Zentrum der Blockade befand sich eine Erdscheibe aus Aluminium, an die sich anfangs rund zehn Aktivisten angeklebt hatten. Mehrere Tuben Superkleber luden ein, es ihnen gleich zu tun, Schilder warnten mit den Worten "Vorsicht, ich bin angeklebt". Andere der betont friedlichen Rebellen verteilten Infomaterial an Passanten. "Aus Liebe zu den Menschen, Pflanzen und Tieren, stehen wir auf um zu rebellieren", sang eine Aktivistin, später skandierte man gemeinsam den Pop-Klassiker "Lollipop".
Ein Aktivist hatte per Megafon die drei XR-Forderungen verlautbart: "Handelt sofort" gegen die Klimakrise und "setzt eine unabhängige Bürgerinnenversammlung ein". Letztere solle rechtlich bindende Gesetzesvorschläge ausarbeiten, denn der Politik traue man nicht mehr. Gegen 13.30 Uhr begann dann die Räumung der Polizei, die bis nach 16 Uhr dauerte. Je zwei Polizisten der rund 60 Beamten, viele davon aus der Bereitschaftseinheit, schnappten sich je einen Manifestanten und trugen diesen von der auf der "Zweier Linie" gelegenen Kreuzung Getreidemarkt mit der Babenbergerstraße weg. Dann erwartete sie noch eine Identitätsfeststellung und eine Anzeige nach dem Versammlungsgesetz. Einige der Demonstranten erschwerten dieses Vorhaben: Sie hatten sich mit einer Hand an der Alu-Erdscheibe mit XR-Symbol auf der Rückseite mit Superkleber angeklebt. Gegen 16.00 Uhr waren auch nur noch rund fünf dieser "Angeklebten" auf der Kreuzung, berichtete Polizeisprecher Paul Eidenberger der APA. Ein XR-Sprecher betonte die friedliche Atmosphäre, am Ende habe es sogar eine Festivalstimmung gegeben, samt Musik aus der Beatbox. (apa/vk)