Geld für Sonnenschutz
Wien startet eine "Verschattungsoffensive". Hinter diesem klingenden Namen verbirgt sich eine neue Förderung für Sonnenschutzmaßnahmen an Fenstern und Balkontüren. Geld gibt es also für die Anbringung von Rollläden, Jalousien, Markisen und Co. Damit sollen sich Hausbewohner für die klimawandelbedingte Zunahme von Hitzetagen rüsten können, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) der APA.
Unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt die Stadt 50 Prozent der Kosten, allerdings maximal 1.500 Euro pro Wohneinheit. Zum Erhalt einer Förderung muss das nachzurüstende Gebäude mehr als 20 Jahre alt sein. Die Rechnung und ein Qualitätsnachweis müssen in der MA 50 (Wohnbauförderung) vorgelegt werden. Für Mieter gilt, dass auch der Hauseigentümer der Anbringung zustimmen muss. Die Förderung steht auch Gemeindebaubewohnern zu. In Schutzzonen ist eine Bewilligung seitens der MA 19 (Architektur und Stadtgestaltung) einzuholen.
Die Aktion startet mit dem vorgesehenen Gemeinderatsbeschluss im Dezember und läuft bis Ende 2025. Im Büro von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) rechnet man mit einem Fördervolumen von sechs Millionen Euro oder mindestens 4.000 Anträgen. Sollte die Nachfrage trotzdem deutlich höher sein, werde man weiteres Geld zur Verfügung stellen, wurde versichert.
"Die in den vergangenen Jahren gestiegene Zahl der Hitzetage verlangt nach klimaschonenden Maßnahmen, die den Wienerinnen und Wienern konkrete Unterstützung bieten", so der Bürgermeister: "Wir haben bewusst genug Vorbereitungszeit einkalkuliert, damit diese Förderung bereits im kommenden Sommer greifen kann." "Außenliegender Sonnenschutz wie Rollläden, Jalousien und Markisen kann bei Sommerhitze spürbare Verbesserung bringen und das sommerliche 'Aufheizen' von Wohnräumen wirklich deutlich reduzieren", ergänzte Gaal.
Die Grünen als Koalitionspartner strichen indes hervor, dass man die erwähnten Beschattungsmaßnahmen der Installierung von Kühlgeräten bevorzugt. "Damit fördern wir eine Maßnahme, die mit sehr geringen Kosten verbunden ist und vor allem keinen zusätzlichen Energiebedarf - wie beispielsweise Klimaanlagen - mit sich bringt", führte der grüne Planungs- und Energiesprecher Peter Kraus aus. (APA)
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