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"Es gibt ein großes Bedürfnis nach Karikaturen" "Es gibt ein großes Bedürfnis nach Karikaturen"
Kunst

"Es gibt ein großes Bedürfnis nach Karikaturen"

"Witzige, treffsichere Satire“ oder „letztklassige linke Agitation“? Karl Bergers Cartoons polarisieren.
Vanessa Kogler
Donnerstag, 21. Februar 2019
Verfasst am 21.02.2019 von Vanessa Kogler

Die Stifte haben Pause, seit Cartoonist Karl Berger Anfang 2018 das Tablet für sich entdeckt hat. Vier Comics hat der 65-Jährige allein diese Woche via Facebook veröffentlicht. In seinen pointierten und oft bissigen Bildern nimmt der „linke Zeichner“, wie er sich selbst bezeichnet, vor allem die aktuelle türkis-blaue Bundesregierung ins Visier. „Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass die aktuelle Regierung nicht wiedergewählt wird und gleichzeitig politisch Interessierten Unterhaltung bieten“, sagt Berger im W24-Gespräch.

Lange Zeit war der gelernte Grafiker Karikaturist und Cartoonist bei der mittlerweile eingestellten KPÖ-Tageszeitung Volksstimme, hat seine Kottan-Comics in der Kronenzeitung veröffentlicht, aber auch für den Kurier gezeichnet. Seit vergangenem Jahr ist der zweifache Vater in Pension und hat wieder mehr Zeit für seine Cartoons. Seine Inspiration holt sich der Wiener aus den täglichen Radio-Nachrichten. Zuerst kommt der Text, dann folgt die Zeichnung. In der Regel braucht er ein bis drei Stunden für eine Zeichnung.

Bergers Cartoons erscheinen derzeit vor allem in der Straßenzeitung „Augustin“, am SPÖ-Kontrast-Blog oder auf Facebook. Mittlerweile hat seine Seite 7.500 AbonenntInnen. Viele Zeichnungen liefern Diskussionsstoff für Linke und Rechte. „Es ergeben sich manchmal interessante Diskussionen, manchmal komme ich aber zum Schluss drauf: Der ist ja strunzdumm.“ Seine Vorhaben für die Zukunft: ein Kinderbuch zu illustrieren und wieder eigene Ausstellungen auf die Beine zu stellen. Mehr im Video! (vk)