Game over: Stadt zerstört illegale Wettautomaten
Wien hat vor Jahren der Zockerei den Kampf angesagt. Mit geradezu brachialer Gewalt hat die Stadt am Freitag einer weiteren Tranche an gesetzeswidrig aufgestellten Wettautomaten den Garaus gemacht. Rund 50 Spielterminals wurden unter Beisein der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) vernichtet. Insgesamt wurden bisher 536 Exemplare beschlagnahmt, zog die Ressortchefin ein positives Resümee.
Langwierige Verfahren
Mit schwerem Gerät und großem Greifarm wurden die Automaten im Flachbunker des Abfalllogistikzentrums der MA 48 in Simmering zuerst medienwirksam zertrümmert, um dann in eine große Abfallmulde verfrachtet zu werden. Die Zerstörung der illegalen Automaten kann aber nicht sofort nach deren Sicherstellung erfolgen. Denn laut Sima gehen zuvor meist langwierige Rechtsverfahren über die Bühne, da von den Besitzern Beschlagnahmen bis zum Höchstgericht angefochten würden.
50 Automaten zum Abschuss frei
Für die aktuellen 50 Konsolen gibt es inzwischen eine rechtskräftige Entscheidung. Mit jenen Exemplaren, denen bereits vor Monaten an den Leib gerückt worden war, mussten inzwischen mehr 100 Automaten daran glauben. Bei der Mehrheit der Geräte laufen die Verfahren indes noch. Wobei die Stadt vor zwei Jahren einmal sechs Betreibern circa 50 Wettautomaten zurückgeben hat müssen - wegen fehlender Übergangsfristen, wie der Verfassungsgerichtshof damals entschieden hatte.
Sima zieht positive Bilanz
Die Stadträtin wies heute einmal mehr darauf hin, dass sich nach dem Verbot des Kleinen Glücksspiels per Anfang 2015 die Zockerei zunehmend auf Wettlokale verlagert habe, die wie "Schwammerl aus dem Boden" geschossen seien - ohne landesrechtliche Genehmigung. Die Stadt verschärfte darauf in mehreren Schritten die Gesetzeslage - u.a. mit höheren Strafen, strikteren Voraussetzungen für den Erhalt einer Lizenz und strengerem Spieler- und Jugendschutz. Damit soll es vorerst aber einmal genug sein - denn: "Es ist uns gelungen, die illegalen Wettlokale massiv zurückzudrängen." Sollte sich in Zukunft aber noch Handlungsbedarf ergeben, stehe man weiteren Nachschärfungen nicht im Wege, so Sima. Neben der Beschlagnahmung von 536 Automaten wurden durch die Behörden bisher 34 Lokale geschlossen. Außerdem wurden etwa 200.000 Euro Bargeld sichergestellt. (apa)
Bild: PID/Martin Votava