Haus des Meeres: Ein Riffhai-Baby als Attraktion
Im Wiener Haus des Meeres ist eine neue Abteilung für tropische Meerestiere eröffnet worden. Die neuen Aquarien und ihre exotischen Bewohner wurden bei einem Pressetermin am Mittwoch feierlich präsentiert. Dabei wurde auch der ehemalige Wiener Bürgermeister und studierte Biologe Michael Häupl als neu gewählter Vorsitzender des Stiftungsbeirates verkündet.
Erstmals öffentlich zu sehen und ganzer Stolz der Eröffnung war jedoch das Schwarzspitzen-Riffhaibaby "Jacek". Das Besondere an "Jacek" ist, dass er durch ein schnelles Eingreifen der Mitarbeiter vor Angriffen der anderen Haie gerettet werden konnte. Denn Jungtiere, die im Aquarium geboren werden, überleben oft nicht lange, wie Kurator Daniel Abed-Navandi erklärte. "Jacek" teilt sich die neuen Becken mit einem Napoleon-Lippfisch, Blaupunkt-Stachelrochen und vielen mehr.
Die neue Meeresabteilung besteht aus vierzehn miteinander verbundenen Aquarien, die zwischen 200 und 25.000 Liter fassen und verschiedenen Biotopen und Themen gewidmet sind. Der Umbau dauerte acht Monate, die Baukosten lagen bei knapp 400.000 Euro.
Das größte der Becken erlaubt eine Rundumsicht in ein beinahe drei Meter tiefes künstliches Korallenriff. In zwei Pultaquarien können Besucher auch die kleinsten Bewohner eines Mangrovenwaldes beobachten, wie etwa Fledermausfische, Seehasen sowie Leierfische bei ihrem symbiotischen Partnergrundeln mit Knallkrebsen.
Durch die neue Ausstellung möchte Geschäftsführer Michael Mitic aber auch an Umweltprobleme wie die Korallenbleiche erinnern. Er mahnte, dass laut Wissenschaftern bereits die Hälfte der Korallenriffe schwer oder unwiederbringlich geschädigt sei.
Auf die Frage, ob Häupl bereits Pläne in seiner neuen Funktion als Beiratsvorsitzender habe, verwies dieser auf das derzeit laufende Bauprojekt zur Erweiterung des Aqua-Terra-Zoos. Hier zu sein wecke in ihm jedenfalls angenehme Erinnerungen, wie an seine Zeit als Meeresbiologe, "die eine der schönsten meines Lebens war".
Zubau Anfang 2020 fertig
Stiftungsvorstand Franz Six verriet auf APA-Nachfrage auch Detail zum derzeit laufenden Umbau am und im Haus des Meeres. Hoch oben im siebenten Stock ist bereits das Plateau zu erkennen, auf dem ein rundum aus Glas bestehendes Aquarium realisiert werden soll - ein vermutlich weltweites Unikat, wie Six betonte. Probleme bereitet das geplante Tropenhaus, das vom neunten bis in den elften Stock reichen wird. Dafür möchte man die Glasfassade um zusätzliche 83 Zentimeter erhöhen, was momentan jedoch noch an einer Genehmigung durch die MA 19 scheitere. Bis Mai oder Juni soll die Außenfassade fertig sein. Wie Direktor Michael Mitic im W24-Gespräch sagt, werde man aber Anfang 2020 den Zubau eröffnen.
Ein zusätzlicher Aufzug soll Besucher außerdem direkt ins Restaurant am Dach bringen, das auf 170 Sitzplätze aufgestockt und dessen Außenbereich überdacht wird. Die Ticketkosten für den Aufzug sollen bei einer Mindestkonsumation angerechnet werden können. Gemeinsam mit der MA 42 wird das Haus des Meeres auch den umliegenden Park neu gestalten, inklusive Wasserspiele und Grünflächen. (apa/red)