Kommt ein Kollektivvertag für Radboten?
Zustellungen per Radboten boomen in Wien. Vor allem auch im Essensbereich, wo die pinken Foodora-Kuriere fast schon zum Stadtbild gehören. Für einen Kollektivvertrag mit fairen Arbeitsbedingungen sei es höchste Zeit, meint Adele Siegl, Betriebsratsvorsitzende bei Foodora im W24-Gespräch. Was sie sich wünscht? „Gehaltsmäßig zumindest das, was im KV für Kleintransport geboten wird. Angebracht wären neben Kilometergeldzuschlägen auch Gefahrenzuschläge und „eine Kompensation fürs Rad, falls die Firma nicht eigene Räder zur Verfügung stellt“.
Derzeit arbeiten rund 600 Radboten für Foodora, mehr als 90 Prozent haben ein freies Dienstverhältnis. Tatsächlich hat Foodora die Arbeitsverhältnisse bezahlt Foodora allen freien Fahrradkurieren seit Jahresanfang mindestens acht Euro in der Stunde. Der Geschäftsführer von Foodora/Mjam Österreich, Artur Schreiber, kommentiert die beginnenden KV-Verhandlungen auf W24-Nachfrage folgendermaßen: „Wie man an UberEats sieht, ist das kein einfaches Geschäftsmodell. Das zeigt, dass eine mögliche Einigung (und entsprechend die Forderung en der Gewerkschaft) auch realistisch sein müssen.“
Ob und wann es einen Kollektivvertrag für Radboten gibt, wird sich zeigen. Fix ist: Für den 16. März, pünktlich zum Gesprächsbeginn der Sozialpartner, haben die Kuriere eine Demo angekündigt – am Radl versteht sich. Und ab April wird Foodora zu Mjam Plus. Beide Essenslieferdienste gehören ja zu Delivery Hero mit Sitz in Berlin. Dort will man künftig nur noch auf die Marke Mjam setzen "Foodora gehört zwar in Wien zum täglichen Stadtbild dazu, die Marke Mjam macht aber den fünffachen Umsatz", sagte ein Sprecher erst kürzlich zur APA. Für die Boten selbst gäbe es keine Auswirkungen, kommentiert Siegl. „Wir müssen nur die Jacken wechseln“. (vk)