Flugzeugabsturz: Große Trauer um tote Mediziner
Wien und Österreich trauern um drei junge Mediziner, die am Sonntag bei einem Flugzeugabsturz in Äthiopien ums Leben gekommen sind. Die drei Männer im Alter von 30 und 31 Jahren haben in Wien Medizin studiert und wollten gemeinsam eine Reise nach Sansibar tätigen. Ob aus beruflichen oder aus privaten Gründen ist bislang aufgrund unterschiedlicher Berichte unklar. Einer der Männer wäre laut der Tageszeitung HEUTE in einem Monat Vater geworden. Alle drei waren nach ihrem Studium in der Bundeshauptstadt in Linz, Steyr und auch in Wien in unterschiedlichen Krankenhäusern tätig.
Das tragische Unglück hat sich kurz nach dem Start in der Hauptszadt Addis Abeba ereignet. Nach aktuellen Angaben der betroffenen Fluggesellschaft Ethiopian Airlines seien alle 157 Insassen - 149 Passagiere und acht Besatzungsmitglieder - ums Leben gekommen. Wie das Außenministerium bestätigt, haben sich an Bord letztlich auch die drei tätigen Ärzte aus Oberösterreich befunden. Kollegen zeigen sich zutiefst geschockt.
"Die Familien wurden bereits verständigt", teilte ein Sprecher der Airline mit. Zu Wort gemeldet hat sich nach dem Unglück auch Bundespräsident Alexander Van Der Bellen. "Die Nachricht vom Flugzeugabsturz in Äthiopien ist bestürzend. Unser Mitgefühl und unsere Anteilnahme ist bei den Angehörigen der Opfer", kondolierte das Staatsoberhaupt über den Kurznachrichtendienst Twitter. Auch Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer reagierte bestürzt.
Die Unglücksursache steht noch nicht fest. Wie allerdings im Verlauf des Sonntag bekannt wurde, hatte der erfahrene Pilot kurz nach dem Start von Flug ET302 , der von der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba nach Nairobi gehen sollte, "Probleme" gemeldet und um Erlaubnis zur Rückkehr nach Addis Abeba gebeten hatte. Dafür bekam er grünes Licht. Dann riss der Kontakt ab. Der Start war bei gutem Wetter erfolgt. Der Airline zufolge brach der Kontakt mit der Maschine sechs Minuten nach dem Abheben gegen 8.30 Uhr am Sonntagmorgen (Ortszeit) ab. Zu diesem Zeitpunkt habe sich die Maschine nahe der Stadt Bishoftu befunden, hieß es.
Wie Peter Guschelbauer, der Sprecher des Außenministeriums, gegenüber der APA präzisierte, handelt es sich bei den österreichischen Opfern um Ärzte im Alter zwischen 30 und 40. Man stehe in laufendem Kontakt mit den Angehörigen, den äthiopischen Behörden und Vertretern der Fluglinie, sagte Guschelbauer.
Die Fluggesellschaft hatte die neue Maschine nach eigenen Angaben erst im November erworben. Zuletzt war sie am 4. Februar gewartet worden. Seit dem Kauf des Flugzeuges Ende letzten Jahres soll die Boeing rund 1.200 Stunden im Einsatz gewesen sein.
An der Unglücksstelle nahmen Polizisten, Soldaten und ein Ermittlungsteam der Behörde für zivile Luftfahrt ihre Arbeit auf. Ein AFP-Reporter berichtete von einem tiefen Krater. Flugzeugteile und persönliche Gegenstände der Passagiere lagen weit verstreut. Rettungskräfte bargen menschliche Überreste aus dem Flugzeugwrack. (APA/hh)