1. Mai: Der Tag der Arbeit auf W24 zum Nachsehen
W24 - der Wiener Stadtsender hat schon wie in den Jahren zuvor den Maiaufmarsch der Wiener Sozialdemokraten LIVE im TV übertragen. Durch die Sendung führten Gerhard Koller, Michael Glatz und Alessa Däger. Im W24-Außenstudio Platz genommen haben Alexandra Siegl vom Hajek-Institut, Journalistin Marianne Enigl und Younion-Chef Thomas Kattnig.
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Premiere für Neo-Bundesparteichefin
Bei der Abschlusskundgebung trat unter anderem erstmals Bundesparteichefin Pamela Rendi-Wagner auf, die scharfe Kritik an der türkis-blauen Bundesregierung übte. Konkurrenz gab es von genau dieser: Denn die Regierung traf sich zu einem Feiertags-Ministerrat.
Der Maiaufmarsch der SPÖ wurde erwartungsgemäß zur großflächigen Kritik am Bund genutzt. Rendi-Wagner forderte FPÖ-Chef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache sogar zum Rücktritt auf. Der Vizekanzler sei ein permanenter Einzelfall, befand sie bei der Schlusskundgebung am Wiener Rathausplatz. Erbost zeigte sie sich etwa darüber, dass Strache eine Facebook-Seite geteilt habe, die den Holocaust leugne.
Dass sich der Chef der Identitären schließlich wieder vom FPÖ-Chef begeistert gezeigt habe, sei ebenfalls nicht zu akzeptieren. Außerdem zertrümmere der Bund die Politik des sozialen Ausgleichs "mit dem Hammer", den man ÖVP und FPÖ nun wegnehmen wolle. Apropos FPÖ: Diese sei die "falsche Freundin" der Arbeitnehmer, konstatierte Rendi-Wagner. Wien hingegen sei der "pulsierende Gegenbeweis" zum Bund.
Erste Mai-Rede als Bürgermeister
Sowohl die Bundesvorsitzende als auch der Wiener Bürgermeister und SPÖ-Landesparteivorsitzende Michael Ludwig gingen in ihren Reden auf das hundertjährige Jubiläum des Roten Wien ein. Ludwig - es war die erste Mairede als Stadtoberhaupt (als neuer Parteichef durfte er bereits im Vorjahr sprechen, Anm.) - verwies unter anderem auf die "brutalen Faschismen", die die Erfolgsgeschichte unterbrochen hätten.
Mit Kritik am Bund sparte er erwartungsgemäß ebenfalls nicht. "Wien steht vor allem auf, wenn es ungerecht gegen die Menschen unserer Stadt geht", ließ er wissen. Eine Koalition mit der FPÖ schloss er aus. Gleichzeitig versprach er dem ebenfalls anwesenden Spitzenkandidaten bei der EU-Wahl, Andreas Schieder, alles daran zu setzen, dass man beim Urnengang Ende Mai um den ersten Platz kämpfe.
Schieder warnte in seiner Rede wiederum vor Nationalisten, die die Brandstifter am gemeinsamen Europa seien, wie er befand. Erfreut zeigte er sich über den jüngsten Sieg der Sozialisten in Spanien. Jubel setzte es auch für die bei den jüngsten Wahlen erfolgreiche Präsidentin der Arbeiterkammer, Renate Anderl - die sich vehement gegen eine Senkung der AK-Beiträge aussprach und die Steureform des Bundes als "die sich am längsten hinziehende" verhöhnte.
(APA/Red)