Floridsdorf: Tote Frauen offenbar verhungert
Die Ermittler des Landeskriminalamts können ein Gewaltverbrechen ausschließen, heißt es in einer Polizei-Aussendung am Mittwoch. Laut Obduktionsgutachten sind die Mutter und ihre zwei Töchter offensichtlich bereits Ende März bzw. Anfang April verhungert. Eine erste toxikologische Untersuchung ergab demnach keine Spuren einer Vergiftung.
Laut Polizei werden in den kommenden Wochen weitere Untersuchungen durchgeführt. Dienstagvormittag wurden die Leichen der 45-Jährigen und ihrer 18-jährigen Zwillingstöchter in einem Gemeindebau in der Werndlgasse gefunden.
Der Psychologe Cornel Binder-Krieglstein vermutet gegenüber der APA eine verzerrte Wahrnehmung der 45-jährigen Frau durch eine psychiatrische Erkrankung. Eine Schizophrenie etwa würde erklären, dass die Mutter den Hungertod in Kauf genommen hat, etwa wenn ihr Stimmen dies befohlen hätten. Es bestünde laut Binder-Krieglstein die Möglichkeit, dass ihr Stimmen gesagt hätten, sie müsste fasten oder etwa nur etwas Bestimmtes essen, um jemandem zu helfen oder Schlimmes abzuwenden. "Dann tut sie das und aus ihrer Sicht macht sie etwas Gutes, etwas Wichtiges", sagte der Experte. Dieses Störungsbild hätte die Frau vermutlich auf ihre Kinder übertragen. (apa/vk)