Alkoholverbot am Wiener Praterstern bleibt aufrecht
Das Alkoholverbot am Wiener Praterstern bleibt. Dieses wurde 2018 eingeführt, mit der Prämisse, die Maßnahme nach einem Jahr zu evaluieren und über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Dies ist nun geschehen. Als Konsequenz gibt es auch Maßnahmen für weitere Hotspots, aber vorerst keine Verbote: die Areale um die U6-Stationen Gumpendorfer Straße und Josefstädter Straße sowie den Franz-Jonas-Platz.
Basis für die am heutigen Dienstag von Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) in einer Pressekonferenz präsentierten Maßnahmen ist die Evaluierung der Alkoholverbotszone am Praterstern. Im Zuge dessen wurden 2.600 Personen, die das Areal frequentierten, befragt. Das Ergebnis dabei war, dass rund 80 Prozent mit ihrer persönlichen Sicherheit am Praterstern (sehr) zufrieden seien. Überdies würden sich drei von vier Frauen durch das Alkoholverbot nun sicherer fühlen.
Auch die Polizei und die Sozialarbeiter wurden in die Evaluierung eingebunden. Der Exekutive zufolge haben sich die Delikte am Praterstern nahezu halbiert, hieß es. Auch die Wiener Linien würden einen deutlichen Rückgang an security-relevanten Vorfällen verzeichnen.
Die Konzepte für die drei Hotspots, die nun im Fokus sind, sehen einen jeweils auf den Standort und die dortige Problemlage zugeschnittenen Maßnahmenmix aus u.a. erhöhter Polizeipräsenz, baulichen Verbesserungen und verstärkter Sozialarbeit vor, erklärte Ludwig. Ein Alkoholverbot ist dabei vorerst nicht geplant. Obsolet sei es deswegen aber nicht, stellte er auch klar.
Ihm, Ludwig, sei wichtig, "dass wir je nach Herausforderung die entsprechenden Maßnahmen setzen. Wir werden auch die derzeit laufenden Projekte, die wir uns vorgenommen haben, evaluieren und dann die entsprechenden Schritte zu setzen. Es kann sein, dass das (das Alkoholverbot, Anm.) an einem anderen Platz vielleicht notwendig sein wird. Es kann auch sein, dass es nicht notwendig sein wird", unterstrich er.
Der Bürgermeister präsentierte die Ergebnisse der Evaluierung des Alkoholverbots am Praterstern sowie die neuen Maßnahmen gemeinsam mit der für die Wiener Linien zuständigen Stadträtin Ulli Sima und Sozialstadtrat Peter Hacker (beide SPÖ) - aber ohne den grünen Koalitionspartner. Ludwig versicherte diesbezüglich, dass die Pressekonferenz mit Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) akkordiert sei. Hebein übte in der Vergangenheit scharfe Kritik am Alkoholverbot am Praterstern.
Eine Alkoholverbotszone wird vom Bürgermeister via Verordnung erlassen. Am Praterstern wurde sie eingeführt, da die dortige Alkohol-Szene regelmäßig für Debatten sorgte. Verboten wurde dabei der Konsum alkoholischer Getränke außerhalb der gastronomischen Betriebe. Die Strafen für eine Übertretung reichen von 70 bis 700 Euro für Wiederholungstäter. (APA)