Zwölf Verletzte bei drei Kohlenmonoxid-Unfällen
Am Donnerstagabend sind bei drei Kohlenmonoxid-Unfällen in Wien insgesamt zwölf Personen verletzt worden, darunter sieben Kinder. In zwei Fällen waren Frauen beim Duschen zusammengebrochen, hier waren mobile Klimageräte die Ursache. Beim dritten Einsatz war eine verschmutzte Therme der Grund, hier schlug das CO-Warngerät an, als eine Frau ihre Kinder badete. Diese Familie blieb unverletzt.
Der erste Unfall passierte kurz nach 20.00 Uhr in der Taborstraße in der Leopoldstadt. "Als eine Mutter ihre Kinder badete, hat der CO-Melder angeschlagen", berichtete Feuerwehrsprecher Christian Feiler. Die Frau verständigte die Einsatzkräfte. Die Familie hatte Glück, die Werte waren nicht extrem hoch, es musste niemand ins Krankenhaus gebracht werden. Ursache war "eine verschmutzte und defekte Therme", sagte Feiler. Wäre diese gewartet worden, wäre es wahrscheinlich nicht zum Unfall gekommen.
Nicht einmal eine Stunde später wurden die Einsatzkräfte in die angrenzende Haidgasse gerufen. Dort war eine 24 Jahre alte Frau beim Duschen zusammengebrochen. Ursache für den Unfall war ein mobiles Klimagerät. Die Frau, ihre einjährige Tochter und ihr 31-jähriger Ehemann mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Eine Person, die erste Hilfe geleistet hatte, wurde ebenso verletzt. Während des Einsatzes meldete sich noch eine 26-jährige Frau mit ihren vier Kindern im Alter von drei Monaten bis fünf Jahre, sagte Andreas Huber, Sprecher der Wiener Berufsrettung. Auch sie dürften dem Kohlenmonoxid ausgesetzt gewesen sein und wurden ins Krankenhaus gebracht.
Rund 50 Minuten später gab es den nächsten Kohlenmonoxid-Einsatz, dieses Mal in Favoriten. In einer Wohnung in der Triester Straße brach eine 32-Jährige beim Duschen zusammen. Die Frau, ihre Söhne im Alter von acht und neun Jahren sowie der 37-Jährige Ehemann wurden ins Krankenhaus gebracht. "Auch hier war ein mobiles Klimagerät die Ursache. Dieses stand im Schlafzimmer", schilderte Feiler. "Die Geräte sind mittlerweile so stark beim Absaugen, dass es egal ist, wo in der Wohnung sie sich befinden", sagte der Sprecher.
Kohlenstoffmonoxid (CO) ist ein farb- und geruchloses Gas. Gelangt es über die Lunge in den Blutkreislauf, bindet es sich - vereinfacht erklärt - an die roten Blutkörperchen und verhindert den Sauerstofftransport im Körper. Der Organismus erstickt innerlich. Symptome einer leichten Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel und grippeähnliche Anzeichen. Treten solche Symptome auf, muss sofort der gefährdete Bereich verlassen und die Einsatzkräfte verständigt werden.
Gasthermen sind unter normalen Umständen absolut sicher. Probleme mit einer erhöhten Kohlenstoffmonoxid-Konzentration kann es dann geben, wenn Therme oder Rauchfang nicht oder nur schlecht gewartet sind, es besonders heiß ist oder wenn Ventilatoren die Luft aus der Wohnung ins Freie saugen - beispielsweise bei einer Dunstabzugshaube oder einer Klimaanlage, die die Abluft ins Freie blasen. Beim Betrieb der Therme im Sommer - Duschen oder Geschirr abwaschen - unbedingt Fenster und Türen zu dem Raum öffnen, in dem die Therme montiert ist.
Hohe Temperaturen begünstigen überdies Kohlenmonoxid-Unfälle, denn durch große Hitze kann sich in den Rauchfängen eine Art Luftstoppel bilden. Die Abgase sind im Vergleich zur Außenluft nicht heiß genug und können dadurch nicht mehr abziehen. Daher ist es wichtig, die Gastherme regelmäßig zu warten, den Rauchfang regelmäßig überprüfen zu lassen und beim Einbau neuer Türen oder Fenster den Rauchfangkehrer zu kontaktieren. Dieser muss feststellen, ob die Therme noch ausreichend Verbrennungsluft bekommt. (APA)