Ludwig plant gänzlich neues Parkpickerl
Die sommerliche Diskussion rund ums Parkpickerl reißt nicht ab. Nachdem der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevriviy ein wienweites Gratis-Parkpickerl gefordert hat - auch der Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch schlägt in eine ähnliche Kerbe - zeigte sich zuletzt auch Verkehrsstadträtin und Vizebürgermeisterin Birgit Hebein diskussionsbereit. Nun aber hat sich die höchste Stelle der Stadt - Bürgermeister Michael Ludwig - ebenfalls in die Diskussion eingeschalten. In einem Interview mit der Tageszeitung Österreich ließ er am Donnerstag wissen, dass er eine grundlegende Reform des Pickerls anstrebe.
Einem Gratis-Pickerl erteilt Ludwig eine Absage - aber Ludwig kann sich vorstellen, die engmaschigen Bezirksgrenzen, die ein Parkpickerl für gewöhnlich ausmacht, aufzuweichen und ein "individualisiertes Parkpickerl" zu schaffen. So will er laut TZ Österreich die Digitalisierung der Stadt nutzen und Autofahrern ermöglichen, sich diverse Zonen selbst auszusuchen. So soll es zum Beispiel möglich sein, nicht nur am Wohnort zu parken, sondern auch etwa bei der Schule des Kindes oder somit doch - in der Nähe des Arbeitsplatzes.
Ludwig schlägt im Interview eine "Anpassung an die Lebenssituation" der Menschen vor. Die bisherige Parkraumbewirtschaftung sieht er als "wichtiges Lenkungsinstrument, das man verlieren würde, wenn es ein einheitliches Parkpickerl für ganz Wien gibt", so Ludwig.
Zeithorizont gebe es aber keinen. "Es gibt keinen Zeitdruck", versicherte der Sprecher. Denn das bestehende Modell funktioniere ja. Gespräche mit den zuständigen Fachabteilungen, dem grünen Koalitionspartner und den Bezirken würden jedenfalls laufen. Es gehe auch um die Frage, ob etwaige Änderungen rechtskonform seien. (APA/hh/RED)
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