Vilimsky: "Kein Auftrag Koalition fortzusetzen"
FP-Generalsekretär Harald Vilimsky sieht die Zukunft der FPÖ angesichts des schwachen Wahlergebnisses in der Opposition. "Aus meiner Sicht ist das kein klarer Auftrag, die Koalition fortzusetzen", sagte Vilimsky im ORF. Dafür habe der Wähler die FPÖ zu wenig gestärkt. Auch der langjährige FP-Politiker Andreas Mölzer empfahl der Partei den Gang in die Opposition.
Vilimsky will angesichts der ersten Hochrechnungen einen Neustart für seine Partei. Man müsse "neue Gesichter in verantwortungsvolle Rollen holen" , sagte er am Sonntag in einer ersten Reaktion. Zudem müsse man nun eine "Wählerrückholaktion" starten, die sicher nicht wieder zehn Jahre dauern werde. Bei der kommenden Koalition sei ÖVP-Chef Sebastian Kurz am Zug.
"Es enttäuscht mich auf der einen Seite", kommentierte Vilimsky die Verluste für die Freiheitlichen. Allerdings zeige es auch, dass die "rot-weiß-rote Wählerburg uneinnehmbar" sei. Parteichef Norbert Hofer und der geschäftsführende Klubobmann Herbert Kickl hätten sich als Doppelspitze "hervorragend bewährt". Das voraussichtliche Wahlergebnis zeige aber auch, "dass wir einen Neustart machen müssen", so Vilimsky. Ebenso kommunikativ wie auch im Controlling der Partei.
Wiener FPÖ-Chef Nepp: "Ich sehe die FPÖ in der Opposition"
"Ich sehe diese 16 Prozent jetzt nicht als Regierungsauftrag", sagte der Wiener FPÖ-Landesparteiobmann Dominik Nepp mit Verweis auf die Hochrechnungen am Sonntagabend. "Ich sehe die FPÖ in der Opposition", unterstrich Nepp klar. Und ebenso wie Generalsekretär Harald Vilimsky plädierte er für einen "Neustart" der Partei - konkret in organisatorischer und struktureller Hinsicht. Als Beispiel nannte er "interne Compliance-Regeln". Inhaltlich müsse die Partei hingegen ihren bisherigen Themen wie Sicherheit oder der politische Islam treu bleiben.
Das schwache Resultat sei für ihn, Nepp, "enttäuschend, aber nicht gerade überraschend". Aus seiner Sicht habe die "Ibiza-Causa" das Ergebnis beeinflusst. Die Partei habe das Vertrauen der Wähler verloren. Er forderte in diesem Zusammenhang einmal mehr die Aufklärung der Vorkommnisse. Man müsse "ganz genau schauen, was da dran ist". (apa/vk)