Kurz: Lockdown-Grenze bei 6.000 Fällen am Tag
Die Zeichen mehren sich, dass dem Land wohl oder übel ein zweiter Lockdown bevorsteht. Rechtlich gesehen ist dieses Instrument nunmehr an eine Überlastung des Gesundheitssystems gebunden. Etwa 2.000 Intensiv-Betten gibt es landesweit, sollten 40 Prozent davon ausgelastet sein - also 800 - wäre ein Shutdown wohl unausweichlich.
Allerdings: Am Nationalfeiertag verkündete Bundeskanzler Sebastian Kurz, dass es früher soweit sein könnte. In einem Interview mit dem Privatsender Puls4 gab er an, dass bei etwa 6.000 Corona-Neuinfektionen die Maßnahme - als "Ultima Ratio", in Kraft treten könnte. Auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober schloss diese Maßnahme nicht mehr aus. Restriktivere Maßnahmen sind also in Kürze wahrscheinlich.
Deutschland erwägt laut BILD sogar einen "Lockdown light". Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich bereits am Mittwoch mit allen Landeschefs absprechen. Die Kanzlerin zieht offenbar in Erwägung, Bars und Restaurants zu schließen - den Handel und die Schulen aber offen zu lassen. Tschechien ist angesichts hoher Infektionszahlen in einen Lockdown gerutscht, zusätzlich wurden jetzt sogar nächtliche Ausgangssperren angeordnet.
Österreichische Wirtschaftsforscher sehen in der neuen Lockdown-Möglichkeit Unheil aufziehen. Die meisten Experten gehen von einem immensen Schaden für heimische Unternehmen aus, diese seien durch den bisherigen Pandemie-Verlauf nämlich erheblich geschwächt. (hh/Red)