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Novemberpogrom: Stilles Gedenken vor Stadttempel Novemberpogrom: Stilles Gedenken vor Stadttempel
Gesellschaft

Novemberpogrom: Stilles Gedenken vor Stadttempel

Die Staatsspitze und der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde gedachten der jüd. Opfer.
W24 Redaktion
Dienstag, 10. November 2020
Verfasst am 10.11.2020 von W24 Redaktion

Am heutigen Gedenktag des Novemberpogroms vor 82 Jahren fand nach mehreren Veranstaltungen ein stilles Gedenken vor dem jüdischen Stadttempel in der Wiener Innenstadt, der als einziges in der Pogromnacht nicht zerstört worden war, statt. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP), Vizekanzler Werner Kogler (Grüne), Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) und der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Oskar Deutsch, legten vier Sträuße mit weißen Rosen nieder.

Das Gedenken dauerte nur wenige Minuten, die Blumen wurden vor dem Mahnmal für die österreichischen Shoah-Opfer niedergelegt. Im Anschluss sahen sich die Politiker die Synagoge, die als einzige in der Pogromnacht nicht zerstört wurde, an. Nationalratspräsident Sobotka hatte gemeinsam mit Deutsch am Vormittag am Judenplatz einen Kranz niedergelegt.

Vor der Synagoge, die wie immer streng bewacht wurde, versammelten sich immer wieder Passanten vor einem Lichtermeer von Kerzen, die der Opfer in der Terrornacht genau vor einer Woche gedachten. Direkt vor der Synagoge wurde vergangenen Montag der erste von insgesamt vier Menschen von einem islamistischen Täter getötet.

"Es gibt mir jedes Mal einen Stich, wenn ich hier vorbeigehe", sagte Deutsch im Gespräch mit der APA. Er sei aber auch gleichzeitig glücklich darüber, dass so viele Menschen den Tatort aufsuchen, um der Toten zu gedenken. (APA/Red)