Terroropfer: Werden alle entschädigt?
Die “Terrornacht” am 2. November in Wien zieht einen langen Schatten. Öffentlich diskutiert wird bereits, wer die Verantwortung dafür trägt und wie man Terroranschläge künftig verhindern kann. Jetzt kommt eine weitere Debatte hinzu: Wie kann man traumatisierte Augenzeugen und Hinterbliebene gerecht entschädigen? Und wer zählt überhaupt als Opfer?
Für den "Weissen Ring" sind es alle Menschen, die während der Tat in unmittelbarer Nähe traumatisiert wurden. Deshalb fordert die Opferschutzorganisation Maßnahmen, die über das derzeit gültige Opferschutzgesetz hinausgehen – und das betrifft eben auch alle körperlich Unverletzten der Terrornacht. Genauer gesagt sollen alle direkt Betroffenen, die sich in unmittelbarer Tatnähe befunden haben, gleichgestellt werden mit direkten Opfern von Gewalt. Auch ihnen soll der Staat Leistungen zahlen wie etwa Psychotherapie, “Pauschalentschädigung für Schmerzengeld” und daraus erfolgten Verdienst- und Unterhaltsentgang.
Abgesehen von dieser Debatte spricht der Wiener Rechtsanwalt Karl Newole davon, eine Klage einzubringen, die auf Amtshaftung abzielt - weil der Staat es versäumt hätte, seine Bürger hinreichend zu schützen. Und was sagt die Politik dazu? In einer Pressekonferenz am Montag deutet Sozialminister Anschober eine gute Lösung an, die für alle Betroffenen gerecht sein soll. (toph)